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Alban Berg
Berg: Kammerkonzert für 2 Klaviere und Violine, für 2 Klaviere und Violine
Herausgeber: Douglas Jarman
UE33150
Ausgabeinfo: Neuausgabe nach dem Text der Kritischen Gesamtausgabe
Ausgabeart: Klavierauszug
Format: 232 x 305 mm
ISBN: 9783702430153
Seiten: 132
ISMN: 979-0-008-07727-2
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Hörbeispiel
Beschreibung
„Schönbergs waren guter Dinge” , schrieb Berg an seine Frau Helene am 29. März 1923 nach einem Besuch in Mödling, „trotzdem war es nicht gemütlich, weil Schönberg ununterbrochen wegen meines Kammerkonzerts penzte. Er ist gegen das Klavier in dieser Mischung. Nun weiß er ja nicht, daß dies ein Konzert ist u. kein gewöhnliches Oktett.” Obwohl ihn das Kammerkonzert schon seit geraumer Zeit beschäftigt hatte, als er diesen Brief verfasste, befand sich Berg mit seinen Ideen zu diesem Werk noch ziemlich im Anfangsstadium. Eine Notiz in Bergs Skizzenbuch, in dem er einige der frühesten Einfälle zu dem Stück festhielt, ist mit „29. 6. 23” datiert, drei Monate nach seinem Besuch bei den Schönbergs. Die Formulierung „kein gewöhnliches Oktett” offenbart, dass er zu diesem Zeitpunkt bezüglich der genauen Instrumentierung noch unschlüssig war, und erst im August 1923, nachdem er verschiedene Kombinationen erwogen hatte, entschied sich Berg für die endgültige Besetzung.
Bergs „Offenem Brief” zufolge, den er am 9. Februar 1925, seinem 40. Geburtstag, an Arnold Schönberg schrieb (veröffentlicht in Pult und Taktstock 1925), dauerte es nach jenem Besuch in Mödling noch fast zwei Jahre, bis das Kammerkonzert fertiggestellt war – wie auch die Datierung der Partiturreinschrift mit 23. Juli 1925 bestätigt. Die Partitur wurde am 29. Dezember 1925 mit der Verlagsnummer UE 8393 bei der Universal Edition veröffentlicht, zwei Wochen nach der erfolgreichen Uraufführung der Oper Wozzeck an der Berliner Staatsoper, mit der Bergs Aufstieg zu einem Komponisten von internationalem Ansehen begann. Der Klavierauszug des Kammerkonzerts, den Bergs Schüler Fritz Heinrich Klein anfertigte, erschien am 19. November des folgenden Jahres.
Berg hatte bei seiner Komposition an Rudolf Kolisch und Eduard Steuermann als Solisten gedacht, aber es waren die Geigerin Stefi Geyer und der Pianist Walter Frey, die die ersten beiden Aufführungen des Kammerkonzerts unter der Leitung von Hermann Scherchen (am 19. März 1927 in Berlin, sechs Tage später in Zürich) bestritten. Wie Berg am Tag nach dem Züricher Konzert an Theodor W. Adorno schrieb, waren beide Aufführungen ungenügend vorbereitet; dem Werk sei bestenfalls ein „warmer Achtungserfolg” beschieden gewesen. Kolisch und Steuermann spielten das Werk erstmals bei der Wiener Erstaufführung am 31. März 1927 mit einem Bläserensemble der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Anton Webern. Diese Aufführung hat Berg dann als exemplarisch betrachtet. Es täte ihm leid, dass er die Aufführung seines Werkes in Wien nicht „mitgemacht” hätte, schrieb der Komponist am 4. April an Werner Reinhart, der die Zürcher Premiere organisiert hatte. „Jetzt erst hätten Sie es in seiner wahren Art kennen gelernt u. ich glaube auch vielfach Gefallen daran gefunden, was ja in Zürich beim besten Willen nicht möglich war. Das soll natürlich kein Vorwurf gegen Scherchen sein. Geschweige gegen die Solisten, von denen mich namentlich Frau Geier-Schultheß sehr sehr befriedigte, sondern lediglich die Konstatierung dessen, daß das Wunder (u. ein solches wäre es gewesen) mit so wenig Proben (im Grund waren es sowohl in Berlin als in Zürich 3–4 Proben) ein so eminent schweres, völlig unbekanntes Werk verständig herauszubringen, nicht eingetreten ist, nicht eintreten konnte, denn niemand kann zaubern! In Wien hatte Webern mit den philharmonischen Bläsern innerhalb von 10 Tagen 13 Proben à 2 Stunden, und als nach der 8. Bläserprobe die Solisten dazu traten, zeigte es sich, daß all dies, was szt. wie ungelöste oder vielleicht gar unlösbare Probleme dieses Werks anmuteten, (das Verhältnis der Soloinstrumente zum Bläser-Ensemble z. Bsp.,) wie von selbst wegfiel.”
Berg überreichte die autografe Partitur des Kammerkonzerts Arnold Schönberg, dem das Werk zum 50. Geburtstag gewidmet ist, als verspätetes Geburtstagsgeschenk. Zuvor war das Manuskript Satz für Satz an die Wiener Druckerei Waldheim-Eberle geschickt worden, die die Partitur fotografisch reproduzierte, und Abzüge davon wurden dem Komponisten zur Korrektur retourniert. Auf diesen fotografischen Reproduktionen basiert die erste bei der Universal Edition erschienene Partitur des Werkes, die den Vermerk „Reproduktion nach der Handschrift des Komponisten” trägt.
Aufgrund seiner Erfahrungen bei der Wiener Erstaufführung und den vorangegangenen Proben unterzog Berg das Kammerkonzert einer weitreichenden Revision, wobei er viele, teilweise einschneidende Korrekturen und Änderungen anbrachte. Unter den zahlreichen Quellen für das Kammerkonzert (Skizzen, tabellarische Formpläne, Entwürfe für die Besetzung, Kleins Klavierauszug mit Korrekturen von Berg usw.) gibt es drei Exemplare der Faksimile-Partitur, die sich in Bergs Besitz befanden und seine eigenhändigen Anmerkungen enthalten. Das wichtigste dieser Handexemplare (F21 Berg 75/II in der Musiksammlung der ÖNB) enthält die oben erwähnten Revisionen; es ist auch die Hauptquelle für die Edition des Kammerkonzerts in der Alban Berg Gesamtausgabe, auf der wiederum die vorliegende praktische Ausgabe basiert. Bergs Anmerkungen in den drei Handexemplaren weichen zum Teil voneinander ab. Als Beispiel sei hier ein kurioses Detail angeführt: Er verwechselte in seinem Manuskript die Begriffe „meno” und „più” und schrieb des öfteren „meno p” statt „più p” . In dem Exemplar, das die Hauptquelle darstellt, sind einige dieser Irrtümer korrigiert, weitere Fehler wurden in einer der beiden anderen Handexemplare berichtigt, aber es gibt auch Fehler, die in keiner dieser Quellen angemerkt worden sind. Berg hat seine diversen Eintragungen leider nie in einem einzigen Korrekturexemplar zusammengefasst.
Eine neue, von einem Kopisten geschriebene Partitur des Kammerkonzerts, herausgegeben von Hans Erich Apostel, erschien mehr als 20 Jahre nach Bergs Tod im Jahre 1956 unter der selben Verlagsnummer (UE 8393) wie die fotografische Reproduktion von Bergs Manuskript. Diese Ausgabe übernahm einige – jedoch nicht alle – Korrekturen aus F21 Berg 75/II, berücksichtigte jedoch andere Quellen in keiner Weise. Die später veröffentlichte Philharmonia-Taschenpartitur (PH 423), eine fotografische Verkleinerung der Apostel-Ausgabe, enthält einige zusätzliche Verbesserungen. In der vorliegenden Neuausgabe sind nun die Korrekturen aus allen Handexemplaren der Faksimile-Partitur und aus anderen Quellen berücksichtigt worden.
Douglas Jarman, Juli 2005
Inhaltsverzeichnis
Thema scherzoso con Variazioni
Adagio
Rondo ritmico con Introduzione (Kadenz)
Mehr Informationen
Ausgabeinfo: Neuausgabe nach dem Text der Kritischen Gesamtausgabe
Ausgabeart: Klavierauszug
Format: 232 x 305 mm
ISBN: 9783702430153
Seiten: 132
ISMN: 979-0-008-07727-2