Klarinette in B (Trio Nr. II für Klarinette in B, Viola und Klavier)

Die Kombination von Klarinette, Bratsche und Klavier ist durchaus gebräuchlich, wobei die 'Acht Stücke op. 83' von Max Bruch und Mozarts Kegelstatt-Trio wohl die bekanntesten Werke sind. Das 1989 komponierte Trio Nr. II von Frank Knabben hat drei Sätze und ist von 11 Minuten Dauer. 'Mutig und frisch' lautet die Tempoangabe des 1. Satzes und in der Tat überzeugt dieser Satz mit einem lebendigen Haupthema und diversen Dialogen der beteiligten Instrumente im zweiviertel Takt. Das 2. Thema im dreiviertel Takt ist nahezu gleichberechtigt und wird zu Recht zwei Mal vorgetragen.

Im Gegensatz zu den beiden Ecksätzen ist die Tonsprache des zweiten, ruhigen Satzes exzentrisch und harmonisch kühn angelegt. Das Klavier trägt die Formteile A und B solistisch vor, Viola und Klarinette wiederholen die Themen auf sehr unterschiedliche Weise. Raffiniert der anschließende Taktwechsel, wobei der Komponist mit einfachen Mitteln eine ineinander verschachtelte Durchführung folgen lässt, die den Zuhörer in ein Labyrinth wechselnder Harmonien entführt. Kaum wiederzuerkennen werden im abschließenden C Teil einzelne Strukturen erneuert, choralähnlich klingt der Satz ruhig aus, ohne jedoch die tonalen Spannungen aufzulösen.

Versöhnlich und sehr gefällig dann der letzte Satz. Knabben wählt hier die A-B-A Form, wobei im B-Teil ein romantischer Walzer erklingt.

Das Anfangsthema - welches mehrfach moduliert wird - geht sofort ins Ohr und prägt sich bestens ein. Man möchte diesen Satz am liebsten zweimal hintereinander hören.

Insgesamt ist das Werk überzeugend und aus einem Guss. Alle Instrumente werden elegant in Szene gesetzt, der Gesamtklang ist ausgewogen und zeugt von bester Kenntnis der musikalischen 'Protagonisten'.