Lieder ohne Worte (Songs without Words)

Ebenfalls erhältlich in einer Version für Gitarre und Streichorchester HIER.

Sef Albertz' reinterpretierte Version von Felix Mendelssohns Lieder ohne Worte für Gitarre und Streichquartett: "...eine hervorragende Arbeit...zweifellos außergewöhnlich!", so Leo Brouwer, der Komponist und weltweit führende Persönlichkeit der Gitarre, der die Uraufführung im Jahr 2009 im Gewandhaus Leipzig besuchte.

"Die Musik des großen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy genügt sich selbst. Man muß sie nicht erklären, sondern einfach fühlen. Seine Lieder ohne Worte, diese exquisite Sammlung “großer Miniaturen”, die der berühmte Adoptivsohn der Stadt Leipzig dem Klavier gewidmet hat, begleiten mich als musikalische Vorliebe bereits seit Jahren. Es bereitet mir schlichtweg Vergnügen, diese Musik zu genießen, und ich bin jedesmal wie geblendet, wenn ich die wunderbaren Strukturen erkenne, die diese musikalischen Perlen formen.

Die klassische Gitarre wird allgemein als ein sehr intimes Instrument empfunden und hätte eigentlich in der Zeit der Romantik eine wichtigere Rolle spielen können, doch ist allgemein bekannt, dass die Präsenz des Klaviers und der großen Klaviervirtuosen allgegenwärtig war und es wenig große Gitarrensolisten gab. Und so haben die großen Komponisten dieser Periode – selbst häufig exzellente Pianisten – ihre Inspiration in den Klang des Instrumentes verwandelt, mit welchem sich die ganze Epoche assoziierte. Und so trat die Präsenz der Gitarre im “Opus” der großen romantischen Komponisten zurück.

Eines Tages, im Zug sitzend und in Gesellschaft der Lieder Mendelssohns im Ohr, hörte ich plötzlich den Klang der Gitarre, begleitet von einem Violoncello, später von einem Violinduo und nach und nach von den vielfältigsten Kombinationen eines Streichinstrumentariums. Und so wurde mir bewußt, dass diese wundervollen Stücke mir die Möglichkeit geben können, den Traum zu verwirklichen, die Gitarre mit einem Streichensemble zu ummanteln und die Freude zu haben, die Musik des großen Felix Mendelssohn in einer Art “Suite Concertante” wiederzuerschaffen.

In dieser Suite hört man Mendelssohn und einen eigenen Beitrag, nicht weil der große Komponist dies nötig hätte, sondern weil ich als Komponist und Arrangeur nicht glaube, dass man einem Werk gerecht wird, wenn man es einfach buchstäblich kopiert. Ich habe diese Musik reinterpretiert, habe dabei die Gitarre als Hauptinstrument in einen konstanten Dialog mit allen Streichinstrumenten gestellt. Viele Monate waren Partituren und Einspielungen von Streichorchesterwerken und Werken für großes Orchester von Mendelssohn um mich.

Meine Idee war nicht, eine stilistische Rekonstruktion des Bestehenden vorzuführen, sondern das Vergnügen zu bereiten, diese “heilige Musik” in neuem Gewand zu genießen". (Sef Albertz)

Auftragswerk der GfzM e.V. Leipzig.

Uraufführung: 10. November 2012 (Alte Handelsbörse Leipzig), im Rahmen der Konzertreihe 'Leipziger Herbst Con Guitarra!'.

Eingespielt von Sef Albertz auf dem Konzeptalbum «Bunch of Strings».