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David Sawer
Sawer: Byrnan Wood für Orchester, für Orchester
UE21116
Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 297 x 420 mm
ISBN: 9783702425784
Seiten: 66
ISMN: 979-0-008-07508-7
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Beschreibung
„Die Möglichkeit der Veränderung“, schreibt Sawer,
„stellt für mich einen der faszinierendsten Aspekte des Komponierens dar: der Wechsel von etwas Unbeweglichem in etwas Bewegtes, von etwas Klarem in
etwas Dichtes, von etwas Hartem in etwas Weiches.“ Genau darum geht es in Byrnan Wood – um Veränderung, um die Erforschung der Klangperspektiven eines Orchesters und der Bewegung des Klangs durch den Raum,
wobei die Quelle dieses Klangs, das Orchester, statisch bleibt – daher der shakespearesche Titel. Die ursprüngliche Idee stammt
aus dem Theaterstück Macbeth, in dem
sich Malcolms Armee – getarnt als Wald aus belaubten Ästen – aus dem großen
Wald von Birnam auf das Schloss Dunsinane zu bewegt. Sawer: „Ich beschreibe nicht den wirklichen Wald, sondern Macbeths
Halluzination. Deshalb habe ich für den Titel eine von Shakespeares
ursprünglichen Schreibweisen gewählt.“
Gleich zu Beginn zeigt Sawer, wie er seine orchestrale
Täuschung anlegt: Die Spiccato-Triole der Violinen breitet sich immer
weiter über die hohen Streicher aus. Diese
„Stille-Post-Technik“ zieht sich durch das gesamte Werk und wird durch
klangliche Imitationen ergänzt, wobei beispielsweise der Klang der Geige von
einem Xylophon oder ein Kontrabass-Pizzicato von der Basstrommel imitiert
werden kann. So lässt Sawer den Klang durch das Orchester wandern,
indem er den klanglichen Schwerpunkt entweder langsam oder in schnellen
Sprüngen verändert und ein veritables Netz von Motiven – er nennt sie
„musikalische Signale“ – aufbaut, die sowohl durch ihre thematischen
Zusammenhänge als auch durch ihre geometrische Positionierung im musikalischen
Raum verbunden sind. Über diesen Beziehungen liegt ein rhythmisches Netz,
dessen Wirkung Sawer mit einem blinkenden Stroboskop vergleicht, das die
musikalische Oberfläche aufraut und seine nervöse Intensität in die Höhe
schraubt.
Doch beim Komponieren bemerkte Sawer, dass sich das
Ausgangsbild des Werkes, das Vorrücken des Waldes von Birnan auf das Schloss
Dunsinane, wie es von den Hexen prophezeit worden war, immer stärker in den
Vordergrund drängte. Während sich der militärische Aspekt des Werkes immer
mehr Gehör verschaffte, erhielt Byrnan
Wood eine weitere Schicht – jene des Orchesters in Gestalt einer
vorrückenden Armee.
Die fragmentarischen Märsche, die insbesondere in den
späteren Stadien der Reise immer wieder durch die Oberfläche der Partitur
brechen, scheinen ebenfalls eine andere Sinnebene in sich zu tragen. Anfang der 1980er Jahre studierte Sawer in Köln bei Mauricio Kagel. Der Marsch
mit all seinen militaristischen Assoziationen ist ein Genre, dessen Faszination
in Kagels eigenen Orchesterwerken immer wieder spürbar ist. An dieser Stelle beginnt Sawer die Obsession seines Lehrers möglicherweise
selbst zu erforschen. Das Zustreben des Werkes auf seinen nervösen,
zerklüfteten Höhepunkt und sein stotterndes Verebben im Schweigen bedeutet
gleichzeitig die Vertreibung des Geistes der Militärmaschine.
Byrnan Wood ist Carolyn Steel gewidmet.
Andrew Clements
„Die
Möglichkeit der Veränderung stellt für mich einen der faszinierendsten Aspekte
des Komponierens dar: der Wechsel von etwas Unbewegtem in etwas Bewegtes; von
etwas Klarem in etwas Dichtes; von etwas Hartem in etwas Weiches … Ich
beschreibe hier nicht den tatsächlichen Wald, sondern Macbeths Wahnvorstellung;
deshalb verwende ich für den Titel die ursprüngliche Schreibweise
Shakespeares.“ (David Sawer)
Mehr Informationen
Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 297 x 420 mm
ISBN: 9783702425784
Seiten: 66
ISMN: 979-0-008-07508-7