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Richard Strauss
Strauss: Konzert für Violine und Orchester d-Moll - op. 8, für Violine und Orchester
Herausgeber: Walter Werbeck
UE31389
Ausgabeart: Partitur
Schwierigkeit: 4
Format: 250 x 340 mm
Seiten: 100
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Beschreibung
Mit seinem Violinkonzert in d-Moll versuchte der 17-jährige Richard Strauss sich im Frühjahr 1882 erstmals am mehrsätzigen großen Solokonzert. Allerdings griff er nicht auf den viersätzigen symphonischen Typus zurück, wie Brahms ihn kurz vorher in seinem 2. Klavierkonzert realisiert hatte, sondern orientierte sich am klassischen dreisätzigen Modell, bei dem rasche Ecksätze ein langsames Intermezzo umrahmen. Die Frage, ob Strauss sich ein bestimmtes Konzert zum Vorbild genommen hatte, wusste schon sein Freund und erster Biograph Max Steinitzer nicht zu beantworten; dass aber die Konzerte von Beethoven, Mendelssohn und Bruch (um nur das deutsche Repertoire zu nennen) bei der Konzeption des Stückes Pate gestanden haben, dürfte wohl sicher sein (ob Strauss schon Brahms‘ Violinkonzert gehört hatte, ist nicht bekannt). Vollendet hat Strauss sein Konzert am 22. März 1882, also noch als Schüler, und später erinnerte er sich genau daran, das Stück (wohl Skizzen) „in Unterprima in ein Klassenheft hineingeschrieben“ zu haben.
Die Uraufführung in Wien am 5. Dezember 1882 durch den Widmungsträger Benno Walter (ein Vetter von Strauss‘ Vater Franz) machte die erste Konzertreise des jungen Münchners erforderlich; dabei lernte er auch seine späteren publizistischen Gegner Eduard Hanslick und Max Kalbeck kennen, die ihn sehr liebenswürdig empfingen. Vorgetragen wurde das Konzert in Wien (wie auch in den folgenden Jahren) lediglich in einer Fassung für Violine und Klavier; Strauss selbst begleitete Walter. Auch gedruckt wurde neben der Violinstimme zunächst nur der Klavierauszug. Erst 1896 konnte man das Stück in Leipzig unter Strauss‘ Direktion erstmals öffentlich in seiner originalen Klanggestalt hören (Solist war der Konzertmeister des Münchner Kaim-Orchesters, Alfred Krasselt), und im folgenden Jahr erschien endlich auch die Partitur im Druck.
Dass der Komponist des Zarathustra die Aufführung eines aus seiner Sicht derart konservativen Stückes nicht verschmähte, darf wohl als ein Zeichen für die Wertschätzung angesehen werden, die Strauss seinem Konzert noch in diesen Jahren entgegenbrachte. Erst recht hatte das Stück bald nach der Wiener Uraufführung größeres Interesse erregt; die Reduzierung des Orchesterparts auf den Klavierauszug war dafür kein Hindernis (sich Orchestermusik auf dem Klavier zu vergegenwärtigen, gehörte zu den Selbstverständlichkeiten des damaligen musikalischen Lebens). Die Münchner Kritik lobte Anfang 1883 die „glänzende und sehr wirkungsvolle Behandlung des Soloinstruments“, und in Berlin, wo Strauss im Winter 1883/1884 weilte, um neue Kontakte zu knüpfen und für Aufführungen seiner Musik zu werben, hatte er das Konzert mit anderen Stücken im Gepäck und wurde mehrfach um das Material gebeten, wie er seinen Eltern stolz meldete. Als man schließlich auch im Ausland auf Strauss aufmerksam wurde und die Frühwerke des Schöpfers der berühmten Tondichtungen entdeckte, scheint das Violinkonzert noch eine späte Karriere gemacht zu haben. Jedenfalls berichtete Strauss 1903 aus Birmingham, der langsame Satz des Stückes habe „den Provinzengländern ganz besonders gefallen“.
Walter Werbeck, November 2000
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Ausgabeart: Partitur
Schwierigkeit: 4
Format: 250 x 340 mm
Seiten: 100