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Giuseppe Verdi
Verdi: 8 Romanze
Text bearbeitet von: Luigi Balestra
Text von: Jacopo Vitorelli Temistocle Solera Felice Romani Andrea Maffei
Dichter der Textvorlage: Johann Wolfgang von Goethe
Bearbeitet von: Luciano Berio
UE36212
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Format: 320 x 480 mm
Seiten: 98
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Beschreibung
Diese acht Romanzen für Singstimme und Klavierbegleitung – der Zeitpunkt der Entstehung der meisten ist mir leider nicht bekannt – kann man meiner Meinung nach als regelrechte Vorstudien zu Szenen, Arien und Cabalette späterer Verdi-Opern ansehen. Tatsächlich findet man in ihnen Anklänge an Nabucco, La forza del destino, Don Carlos und sogar eine ganze Phrase aus „Tacea la notte placida“ aus Il Trovatore.
Ich hätte diese ausdrucksstarken idiomatischen Romanzen alla Verdi orchestrieren können, das heißt durch eine Wiederbelebung jener orchestralen Manierismen des frühen Verdi, deren Spuren sich im pianistischen Teil finden, der sich seinerseits wie eine Orchesterübertragung, wie ein „spartito für Gesang und Klavier“ liest. (Der Kodex innerer, pragmatischer Funktionalität zwischen Partitur und spartito im italienischen Melodrama ist ein Thema, das, wegen seiner poetischen und volkstümlichen Aspekte vielleicht eine vertiefende Betrachtung verdienen würde.) Doch ich habe mich bei der Orchestrierung bewusst nicht an ein durchgängiges Muster gehalten, weil diese acht Stücke sich – trotz ihrer Verdianität – in ihrem expressiven Charakter, der musikalischen Dichte und in der – oft minderen – Qualität der Texte sehr stark voneinander unterscheiden.
Manchmal habe ich dem orchestralen Gestus Verdis philologisch Rechnung getragen, andere Male den ursprünglichen musikalischen Diskurs historisch kommentiert, so dass er aus der Ferne zu kommen scheint (etwa vom Verdi der Traviata, vom Wagner des Lohengrin oder von anderen). Schließlich habe ich den ursprünglichen Text gelegentlich auch mit behutsamen thematischen Ausweitungen oder harmonischen Transformationen kommentiert, die zwar organisch mit Verdis musikalischem Text verbunden sind, aber einen Verfremdungseffekt hervorrufen, der, wie ich meine, sowohl bei Verdi als auch bei Brecht auf Interesse gestoßen wäre.
Ich könnte einige Fälle zitieren, wo dieser – nur für ein musikalisches Gehör bemerkbare – Verfremdungseffekt unvermeidlich wurde. In der Romanze „Ach neige, du Schmerzensreiche“ (in der italienischen Übersetzung von Luigi Balestri ist Goethes Original nicht mehr zu erkennen) zitiert Verdi Samson et Dalila von Camille Saint-Saëns: allerdings vermute ich, dass es sich eher um eine Vorwegnahme als um ein Zitat handelt. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, ein bestimmtes Moment in dieser Verdi-Romanze der Harmonie und raffinierten Instrumentalfarbe des französischen Komponisten anzupassen. Diese und andere Adaptionen tragen dazu bei, die acht Romanzen in ein von Respekt gekennzeichnetes, feines Gewebe musikalischer Kommentare einzubinden, das die Beziehungen zwischen Sprache und Stil, zwischen Verdianität und der vergänglichen Zeit aus einer Distanz von 150 Jahren kommentiert.
Luciano Berio
Inhaltsverzeichnis
In solitaria stanza (Jacopo Vittorelli)
Il poveretto (S. M. Maggioni)
Il mistero (Felice Romani)
L' esule (Temistocle Solera)
Deh, pietoso, oh addolorata (J. W. v. Goethe, trad. Luigi Balestra)
Il tramonto (Andrea Maffei)
Ad una stella (Andrea Maffei)
Brindisi (Andrea Maffei)
Mehr Informationen
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Format: 320 x 480 mm
Seiten: 98