
Anton Webern
3 Gesänge
Dauer: 6'
Text von: Hildegard Jone
Widmung: der Dichterin zugeeignet
Solisten:
Gesang
Instrumentierungsdetails:
Klavier
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Anton Webern
Webern: 3 Gesänge für Gesang und Klavier - op. 23Instrumentierung: für Gesang und Klavier
Ausgabeart: Noten
1926 hatte Webern die Dichterin
und Malerin Hildegard Jone kennengelernt, die der Ideenwelt des
österreichischen Philosophen Ferdinand Ebner, eines Jugendfreundes von Josef
Matthias Hauer, nahestand. Webern war von ihrer Person und ihrem Werk so
nachhaltig beeindruckt, dass er ab 1933/34, den Jahren, in denen die Lieder op. 23 und 25 entstanden, ausschließlich ihre Texte – gedanklich stark
belastete, naturmystische Lyrik – vertonte. Die in ihrer Abfolge langsam –
rasch – langsam tryptichonartigen Lieder op.
23 sind primär von der Singstimme her konzipiert. Ihre großbogige
Melodieführung steht in starkem Kontrast zu den gleichzeitig entstandenen
Instrumentalwerken. Der Klavierpart, von kleingliedriger Motivik und von Pausen
durchsetzt, „begleitet“, hält sich jedenfalls immer im Hintergrund. Das
mittlere rasche Lied, das sich zu „operndramatischer motivischer Gestik“
(Kolneder) erhebt, wird umrahmt von zwei ruhigeren Gesängen von tiefer
Religiosität und von einer bei Webern bisher nicht anzutreffenden Zuversicht
(„Und, ewig Schlafende, auch euch erwartet Tag“).
Manfred Angerer