
Ernst Krenek
5 Lieder
Text von: Franz Kafka
Solisten:
Gesang
Instrumentierungsdetails:
Klavier
Während einer
im Herbst 1937 – also ein halbes Jahr vor Hitlers Einmarsch in Osterreich – angetretenen
Reise in die Vereinigten Staaten schrieb Ernst
Krenek Fünf Lieder nach Worten von Franz Kafka, die ihm darum so wichtig erscheinen, weil sie den Abschluss der
ersten Phase seiner Erfahrungen mit der Zwölftontechnik bilden. In der zweiten,
1941 beginnenden, unternahm es Krenek bewusst, neue Schritte in der
Zwölftontechnik vorzubereiten, sie waren offensichtlich angeregt von den
historischen Studien, die er in Amerika treiben konnte. Eine Beeinflussung
durch gewisse Ideen der griechischen Modaltheorie und den Geist
mittelalterlicher Polyphonie ist nicht zu übersehen. „Die Handhabung“, schreibt
Krenek, „der Tonreihe ließ nicht viel von den ursprünglichen Grundsätzen der
Zwölftontechnik erkennen und doch waren die Strukturen unzweifelhaft auf der
Tonreihe aufgebaut. in einigen meiner weiteren Werke bin ich zu den strengeren
Methoden der Zwölftontechnik zurückgekehrt, in anderen habe ich sie überhaupt
nicht angewendet. Meines Erachtens ist der Unterschied zwischen beiden Typen
von Werken kaum zu bemerken.“
Programmheft
des Wiener Konzerthauses, Mai 1956