

Felix Mendelssohn Bartholdy
6. Symphonie
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 2 2 0 0, timp, str
Dauer: 25'
Bearbeitet von: Luukas Hiltunen
Instrumentierungsdetails:
1.Flöte
2.Flöte
1.Oboe
2.Oboe
1.Klarinette
2.Klarinette
1.Fagott
2.Fagott
1.Horn
2.Horn
1.Trompete in C
2.Trompete in C
Pauken
Violine I (10 Spieler)
Violine II (8 Spieler)
Viola (6 Spieler)
Violoncello (4 Spieler)
Kontrabass (3 Spieler)
6. Symphonie
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Werkeinführung
KRITIKEN ZUR WELTPREMIERE AM 24. OKTOBER 2024 IN VAASA, FINNLAND, AUFGEFÜHRT VON DEN STADTORCHESTERN VON VAASA UND SEINÄJOKI UNTER DER LEITUNG VON JAMES SHERLOCK
Felix Mendelssohns Sechste Symphonie blieb unvollendet, da die letzten Jahre des Komponisten sehr hektisch waren und von gesundheitlichen Problemen überschattet wurden. Der Komponist starb 1847 im Alter von nur 38 Jahren. Während er an den Entwürfen für seine neue Symphonie arbeitete, dirigierte er unter anderem das Oratorium Elias, das er zwischen 1845 und 1846 zwei Jahre lang komponiert hatte. Die äußerst lyrische Vision, die der Komponist Luukas Hiltunen [basierend auf den authentischen Skizzen] zusammengestellt und vertont hat, gibt einen Eindruck davon, wie die Symphonie ausgesehen hätte. Alles in allem ein interessantes Projekt. – Katariina Korkman, Ilkka-Pohjalainen, am 26. Oktober 2024
Ein glänzender Auftritt der Spieler aus Vaasa und Seinäjoki unter Sherlock, das 'Allegro ma non troppo' wurde mit erhebendem Engagement und gemeinsamem Können vorgetragen. Bei den Verhandlungen mit der klangvollen Akustik der Stadthalle von Vaasa waren die Gleichgewichte des Ensembles während des gesamten Satzes gut aufeinander abgestimmt, was zu einer wunderbar klaren Darbietung führte. Das 'Andante', eine berührende Darbietung der Orchestermusiker und Sherlock, wurde mit kontemplativer Klangschönheit enthüllt, die in der anmutig kinetischen, liedhaften Atmosphäre des Satzes verwurzelt ist. Wenn man Hiltunens ca. 25-minütige Aufführungsversion der Sechsten Symphonie zum Leben erweckt, ist man dankbar für die Gelegenheit, Mendelssohns letzte Gedanken über die symphonische Sprache in einem klingenden Gewand zu erleben, das ihren Wurzeln treu bleibt. Natürlich werden wir nie erfahren, was aus der Sinfonie in C-Dur geworden wäre, wenn der Komponist sie zu Ende geschrieben hätte, aber dank Hiltunens bahnbrechender Arbeit am Originalmaterial liegen nun alle verfügbaren Informationen in dieser Ausgabe vor. Ohne all die vielschichtigen Fragen herunterspielen zu wollen, die sich im Zusammenhang mit verschiedenen Aufführungsausgaben unvollendeter Musikwerke stellen, angefangen mit dem sogenannten Mozart-Requiem (1791), lässt sich nicht leugnen, dass die Möglichkeit, diese Woche im Konzert einen akustischen Eindruck von Mendelssohns Sechster zu bekommen, lange in Erinnerung bleiben wird. Mit weiteren Aufführungen durch die Saimaa Sinfonietta und Erkki Lasonpalo sowie der bevorstehenden deutschen Erstaufführung durch das Gewandhausorchester unter Andris Nelsons – die für die Deutsche Grammophon aufgenommen werden soll – wird Mendelssohns Sinfonie Nr. 6 C-Dur in Erinnerung bleiben. –Jari Kallio, Blog »Adventures in Music«, 27. Oktober 2024 [lies hier die gesamte Rezension auf Englisch]
Auf der Suche nach dem Hut für den Komponisten Luukas Hiltunen, der in der Lage war, auf der Grundlage von Mendelssohns Notationen aus fragmentarischen Skizzen vollständige Sätze in einer Orchesterpartitur zu konstruieren. Die Aufgabe erfordert ein enormes Maß an musikalischem Wissen, über das Hiltunen zweifellos verfügt. Er hat den anspruchsvollen und heiklen Prozess in seiner akademischen Abschlussarbeit dokumentiert und beschreibt die Herausforderungen in Interviews, die online für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Für die Ohren ist das Ergebnis hervorragend. – Per-Håkan Jansson, Vasabladet, 29. Oktober 2024
Im Auftrag des Gewandhausorchesters Leipzig. Die vorliegende Publikation von Herrn Luukas Hiltunens zweisätziger Rekonstruktion von Felix Mendelssohn Bartholdys (1809–1847) unvollendeter Sinfonie Nr. 6 in C-Dur (ca. 1842–1846 / 2023) ist von großer kulturhistorischer Bedeutung: Fast 180 Jahre lang hat die Musikwelt in dem Wissen gelebt, dass Mendelssohn fünf reife Sinfonien für Orchester komponiert hat. Doch nun, nach mehr als drei Jahren intensiver Forschung durch Herrn Hiltunen, haben wir die Gelegenheit, die letzte Sechste Symphonie in C-Dur des Komponisten so authentisch wie möglich aufzuführen und zu hören, basierend auf dem authentischen Manuskriptmaterial, das in den Bodleian Libraries der Universität Oxford aufbewahrt wird.
In seinen letzten Lebensjahren begann Mendelssohn mit der Niederschrift einer neuen Sinfonie in C-Dur [Nr. VI] für Orchester, die aus zwei Sätzen in Fragmenten besteht, [Allegro ma non troppo] & Andante, opus MWV N 19. Er erwähnte das Projekt in seiner damaligen Korrespondenz mehrfach. Aufgrund dringender Aufgaben, wie z.B. der Komposition des mächtigen zweistimmigen Oratoriums Elias, op. 70, das im August 1846 in Birmingham uraufgeführt werden sollte, und einer sich verschlechternden Gesundheit, die sich durch Nervenprobleme, Überarbeitung und den unerwarteten Tod seiner geliebten Schwester Fanny Hensel (1805–1847) am 14. Mai 1847 verschlimmerte, blieb das Werk jedoch unvollendet. Ein handschriftliches Partiturmanuskript und verstreute Skizzen befanden sich im Besitz von Mendelssohns ältester Tochter Marie Benecke Mendelssohn (1839–1897), bis sie nach ihrem Tod in die Bodleian Libraries der Universität Oxford überführt wurden. Mendelssohn starb am 4. November 1847 im Alter von nur 38 Jahren nach einer Reihe von Schlaganfällen erschöpft in seinem Haus in Leipzig.