

Kurt Weill
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Kurz-Instrumentierung: 2 1 1 2 - 2 3 2 1 - Ssax(B), Asax(Es), Tsax(B), Pk, Schl, Klav, Bgit, Bj, Band, Vl, Va, Vc, Kb; Bühne: Zith, Klav, 3 Vl
Dauer: 140'
Libretto: Bertolt Brecht
Chor: SATB
Rollen:
Leokadja Begbick
Mezzosopran
Fatty
Tenor
Dreieinigkeitsmoses
Bariton
Jenny Hill
Sopran
Jimmy Mahoney
Tenor
Jack O'Brien
Tenor
Bill
Bariton
Joe
Baß
Tobby Higgins
Tenor
sechs Mädchen und die Männer von Mahagonny
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte (+2. Picc
a. d. Bühne)
2. Flöte (+1. Picc
a. d. Bühne)
Oboe
Klarinette in in B und A (+a. d. Bühne)
Sopransaxophon in B (+Barsax(Es)
2. Kl(B)
a. d. Bühne)
Altsaxophon in Es (+a. d. Bühne)
Tenorsaxophon in B (+a. d. Bühne)
1. Fagott (+a. d. Bühne)
2. Fagott (+Kfg
a. d. Bühne)
1. Horn in F (+a. d. Bühne)
2. Horn in F (+a. d. Bühne)
1. Trompete in B (+a. d. Bühne)
2. Trompete in B (+a. d. Bühne)
3. Trompete in B
1. Posaune (+a. d. Bühne)
2. Posaune (+a. d. Bühne)
Basstuba (+a. d. Bühne)
Pauken
Schlagwerk (+a. d. Bühne)
Bassgitarre
Banjo (+Hawaiigit
a. d. Bühne)
Bandoneon (+a. d. Bühne)
Klavier (+Harm ad lib.)
Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
Weitere Bühneninstrumente: Zither
Klavier
3 Violinen
Weill - Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Gedruckt/Digital
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Kurt Weill
Weill: Aufstieg und Fall der Stadt MahagonnyAusgabeart: Klavierauszug
Sprache: Deutsch

Kurt Weill
Weill: Aufstieg und Fall der Stadt MahagonnyAusgabeart: Libretto/Textbuch
Sprache: Deutsch
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ist nach der Dreigroschenoper die bekannteste Oper von Kurt Weill und Bertolt Brecht. Sie bildet einen Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit und gleichzeitig das Werk, über das sie sich später verwarfen, denn schnell wurde klar, dass Brechts Vorstellungen eines epischen Theaters nicht mit der Musik Weills übereingingen. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ging das Mahagonny Songspiel voraus, nach dessen erfolgreicher Uraufführung 1927 in Baden-Baden Weill und Brecht beschlossen, aus dem Material eine komplette Oper zu machen. Nachdem die Berliner Krolloper eine Premiere des Werkes abgelehnt hatte, wurde Mahagonny in Leipzig uraufgeführt. Die Premiere war ein Skandal, die Aufführung wurde durch Anhänger der Nationalsozialisten gestört. Dennoch gab es kurze Zeit darauf Folgeaufführungen in Kassel, Prag und Frankfurt und schließlich 1931 erfolgreich in Berlin im Theater am Kurfürstendamm mit etwa 50 Aufführungen unter dem Dirigat von Alexander Zemlinsky. Nach 1932 wurde Mahagonny nicht mehr aufgeführt und kam zu Weills Lebzeiten nicht mehr auf die Bühne. Die erste vollständige Nachkriegsproduktion fand 1957 in Darmstadt statt. Danach eroberte das Werk nach und nach die Bühnen der Welt.
Die drei Gesetzesflüchtlinge Leokadja Begbick, Fatty und Trinity Moses gründen mitten in der Wüste die Stadt Mahagonny, ein Paradies für Vergnügungshungrige, das rasch Zuwachs findet. Jim Mahoney und seine Kumpanen finden schnell gefallen an dem Leben in Mahagonny. Jimmy tut sich mit der Hure Jenny zusammen, ist aber bald unzufrieden, da diverse Verbote die Stadt pflastern, und überlegt, Mahagonny zu verlassen. Doch plötzlich droht Gefahr, ein Hurrikan ist auf dem Weg und droht, Mahagonny zu vernichten. Wie durch ein Wunder zieht der Hurrikan an der Stadt vorbei, worauf die Bewohner exzessiv feiern. Jimmy geht schließlich das Geld aus und als weder seine Freunde noch Jenny für ihn einspringen wollen, wird er zum Tode verurteilt. Dies läutet gleichzeitig das Ende von Mahagonny ein.
Kurt Weill schrieb 1927 während seiner Arbeit an Mahagonny an die UE:
Es steht doch außer Zweifel, dass gegenwärtig eine völlig neue Art von Bühnenkunstwerk entsteht, das sich an ein anderes und ungleich größeres Publikum wendet, und dessen Wirkung in ganz ungewohnter Weise in die Breite gehen wird. Diese Bewegung, deren stärkster Faktor auf dem Gebiete des Schauspiels Brecht ist, hat bisher nirgends auf die Oper übergegriffen, obwohl die Musik eines ihrer wesentlichsten Elemente ist. Das Stück, das wir schaffen werden, wird nicht Aktualitäten ausnützen, die nach einem Jahr veraltet sind, sondern es will unsere Zeit in einer endgültigen Form gestalten. Daher wird seine Auswirkung sich weit über seine Entstehungszeit hinaus erstrecken. Es gilt eben das neue Genre zu schaffen, das die völlig veränderten Lebensäußerungen unserer Zeit in einer entsprechenden Form behandelt.