
David Fennessy
Crying on the inside (Laughing on the outside)
Dauer: 12'
Introvert and extrovert.
Crying and laughing.
Set-up,
Delivery,
Punchline.[-][-]
Ein Komiker nähert sich dem Mikrophon. Als er versucht zu sprechen, wird der Ton rückgekoppelt - sehr, sehr laut. Eine Barriere für die Kommunikation. Das war der Ausgangspunkt für Crying on the inside (Laughing on the outside). Es schien mir, dass das Klischee der gespaltenen Persönlichkeit von Komikern - sich versteckend, aber mit dem Bedürfnis, sich zu zeigen; das Äußere, das Innere; extrovertiert, introvertiert - jedem darstellenden Künstler innewohnen könnte.
Ich begann mich für die Idee zu interessieren, dass ein Musiker eine Feedback-Schleife – zunächst ein abstoßendes Geräusch – allmählich beherrschen und in ein Ausdruckswerkzeug verwandeln kann. Die Gesten des Flötenspielers – seine Körperhaltung, sogar die Form seines Mundes - beeinflussen allesamt Tonlage und Intensität des Feedbacks.
Und der Schlagwerker ist vielleicht die gleichwertige Kehrseite dieser gespaltenen Persönlichkeit. Das Innere des Klaviers (in diesem Fall von einem Schlagwerker gespielt) wird zu einem Resonanzraum für die Gedanken und Handlungen des Flötisten. Aber irgendwie ist es gleichzeitig das Publikum, das reagiert. Wir hören Gelächter, aber lachen Sie mit dem Künstler, oder lachen sie über ihn?
Auf jeden Fall explodiert das Ganze am Ende in eine Kakophonie an ‚komödiantischen‘ Schlagwerk-Klischees. Krach, Bumm, Peng – reiner Slapstick.
Dieses Stück wurde während meiner Zeit auf der International Ensemble Modern Academy in Frankfurt, Deutschland, komponiert. Es wurde von Daniel Agi (Bassflöte), Asuka Hatenaka (Schlagwerk) und Michael Nitschke (Elektronik) am 6. März 2007 im Haus der Deutschen Ensemble-Akademie, Frankfurt, uraufgeführt.
David Fennessy