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Arnold Schönberg
Das Buch der hängenden Gärten
Kurz-Instrumentierung: 1 1 1 1 - 1 0 0 0 - Schl, Hf, Vl(2), Va, Vc, Kb
Dauer: 25'
Bearbeitet von: Richard Dünser
Instrumentierungsdetails:
Flöte (+Picc)
Oboe
Klarinette in B
Fagott
Horn in F
Schlagzeug
Harfe
1. Violine
2. Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
Schönberg - Das Buch der hängenden Gärten für Gesang und großes Ensemble (Kammerorchester)
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
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Arnold Schönberg
Schönberg: Das Buch der hängenden Gärten - op. 15Instrumentierung: für mittlere Stimme und großes Ensemble (Kammerorchester)
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Musterseiten
Werkeinführung
Schönbergs Liederzyklus für mittlere Stimme und Klavier Das Buch der Hängenden Gärten entstand im Jahr 1909 und ich habe ihn ungefähr 100 Jahre später für ein Ensemble von 12 InstrumentalistInnen (5 Bläser, 5 Streicher, Harfe und Schlagzeug) instrumentiert.
Die Werke aus dieser Schaffensphase von Schönberg (besonders die 3 Klavierstücke op. 11, die ich für die gleiche Besetzung bearbeitet habe, die Orchesterstücke op. 16 und das Monodram Erwartung op. 17) stehen mir besonders nahe. Hier kündigt sich etwas Neues an, Schönberg spricht von einem Formideal, dem er hier nahe kommt, und trotzdem spürt man noch das Alte („Vergangenes“ – so der Titel des zweiten Orchesterstücks op.16). Diese Werke brechen in eine Freiheit auf, die völlig neu ist und lassen überkommene Form – und Klangkonzeptionen hinter sich, ohne die Verbindung zum Vorherigen völlig abzubrechen, das Frühere schimmert durch. Gleichzeitig ist diese Freiheit eine ganz fragile und jedes dieser Werke ist ein genial gelungener Ritt über den Bodensee, aber immer vom Absturz bedroht.
Dieses Hinter–sich–Lassen von überkommenen Form- und Klangkonzeptionen und das Betreten von Neuland sind die Eigenschaften bei diesem Werk, die mich als Komponisten des 21. Jahrhunderts besonders faszinieren. Gleichzeitig hat es mich gereizt, meine ganze instrumentatorische Virtuosität aufzubieten, um diese Lieder in die Klanglichkeit eines farbigen Ensembles („Farben“ …) zu übersetzen und gleichzeitig deren Architektur und Dramaturgie zu unterstreichen.
Instrumentationen sind für mich wie Übersetzungen in der Literatur, die dann, wenn sie von Künstlern gemacht werden, die ihre eigene Persönlichkeit in das zu übersetzende Werk einbringen, zu originären Nachdichtungen werden können, wie z. B. bei Hölderlin, Stefan George oder Celan, in der Musik etwa bei Bach, Ravel, Schostakowitsch, Webern oder Zender.
Durch die Auseinandersetzung mit dem zu bearbeitenden Werk ist es außerdem möglich, dem Komponisten sehr nahe zu kommen und im Idealfall gleichzeitig ein Neues, Eigenes im Dienste der Originalschöpfung beizutragen.
Richard Dünser