

Christoph Renhart
Epitaph für Ovid Naso
Dauer: 18'
Instrumentierungsdetails:
1st violin
2nd violin
viola
violoncello
Epitaph für Ovid Naso
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Christoph Renhart
1. Violine (Epitaph für Ovid Naso)Ausgabeart: Stimme

Christoph Renhart
2. Violine (Epitaph für Ovid Naso)Ausgabeart: Stimme

Christoph Renhart
Epitaph für Ovid NasoAusgabeart: Dirigierpartitur


Christoph Renhart
Violoncello (Epitaph für Ovid Naso)Ausgabeart: Stimme
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Werkeinführung
Die fünf Sätze meines ersten Streichquartetts »Epitaph für Ovid Naso« vermengen Landschaftsbilder, die Rhythmen archaischer Riten, den Duft nach römischen Wein und immer wieder durchbrechende Nostalgie zu einer Erzählung aus einer Zeit längst verfallener Imperien. Die Figuren, die dabei auftreten geben von der Melancholie Kunde, die sich wie eine schwere Nebelschwade über das einfache Leben senkt. Zerfurcht von den rohen Versen ihres kargen Alltags hämmern sie ihre schlichten Rhythmen an vereinzelten Stellen im Gleichklang aus der amorphen Wüstenkulisse heraus. Immer wieder von den Wogen der See umspült tönen ihre Stimmen aus dem Wulst vergilbter Erinnerungen empor.
Wir werden hineingezogen in die Klänge, die der Schlund Poseidons ausspuckt und sehen »abends auf Tauris« ein barbarisches Ritual, das in einem wilden Trinkgelage entschläft. Und wir finden am Ende »in diese Zeit« zurück, um inmitten einer diffusen Hektik, die »diese Zeit« prägt, einen letzten sehnsuchtsschwangeren Blick nach Wien zu werfen, wo die Welt bekanntlich immer noch ein bisserl später untergeht.
Das Streichquartett entstand 2010–2011 und wurde 2014 revidiert. Das Werk wurde mit dem Kompositionspreis, ausgeschrieben von der Jeunesse, dem Hugo Wolf Quartett und der Alban-Berg-Stiftung, ausgezeichnet.