

Arvo Pärt
Festina lente
Dauer: 9'
Widmung: für Manfred Eicher
Instrumentierungsdetails:
Vl.I, Vl.II, Vl.III, Vl.IV, Va, Vc, Kb, Hf ad lib.
Pärt - Festina lente für Streichorchester und Harfe ad lib.
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Arvo Pärt
Pärt: Festina lenteInstrumentierung: für Streichorchester und Harfe ad lib.
Ausgabeart: Dirigierpartitur

Arvo Pärt
Pärt: Festina lente für Streichorchester und Harfe ad lib.Instrumentierung: für Streichorchester und Harfe ad lib.
Ausgabeart: Studienpartitur
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Der Titel dieses im Jahr 1986 komponierten Werks leitet sich aus dem Oxymoron „Eile langsam“ ab, das von verschiedenen historischen Persönlichkeiten verwendet wurde. Zu ihnen zählte auch Augustus, Errichter und erster Kaiser des Römischen Reichs. Der Name kann als verschlüsselter Hinweis auf Form und Bedeutung der Komposition verstanden werden. Sie wurde nach dem Prinzip eines Proportionskanons verfasst: Drei Instrumentengruppen (erste und zweite Violine; Violen; Celli und Kontrabässe) beginnen gleichzeitig zu spielen, tragen die Melodie aber in drei verschiedenen Tempi vor. Die am schnellsten gespielte Melodie wird sieben Mal wiederholt. Nach einer kurzen Coda verblasst die Musik und verklingt ins Nichts. Der Musikwissenschaftler Leopold Brauneiss, der sich mich Pärts Musik beschäftigt, hat darüber gesagt: „Der sprichwörtliche Titel Festina lente („Eile langsam“) weist andererseits auch auf die paradoxe Zeitstruktur eines Proportionskanons hin: Während die Melodie gleichzeitig schnell und langsam voranschreitet, erklingt die schnellste Stimme immer zur selben Zeit wie ihre eigene, ausgedehnte, Vergangenheit.“
Die Komposition ist Manfred Eicher, Gründer und Leiter der Plattenfirma ECM, gewidmet. Pärt arbeitete mit ihm seit der Veröffentlichung von Tabula Rasa, dem ersten Album der ECM New Series, zusammen. Der enorme Erfolg dieser Aufnahme brachte Pärts Musik Zuhörern auf der ganzen Welt näher. Seit seinem Debutalbum wurden in dieser Serie alle Erstaufnahmen seiner wichtigsten Werke veröffentlicht.
Festina lente wurde am 17. Novemner 1986 in Paris vom Music Projects London Orchestra unter Richard Bernas uraufgeführt. Über die Jahre folgten verschiedene Überarbeitungen, und schließlich veröffentlichte ECM die Endversion des Werks auf dem Album Miserere, aufgenommen vom Beethoven Orchester Bonn unter Dennis Russel Davies.