
Leoš Janáček
Glagolitische Messe
Herausgeber: Martin Haselböck, Thomas Daniel Schlee
Instrumentierungsdetails:
Orgel
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Leoš Janáček
Janácek: Glagolitische Messe (Mša glagolskaja) für OrgelInstrumentierung: für Orgel
Ausgabeart: Noten
Das Jahr 1926 war für Leoš Janáček ein besonders erfolgreiches und fruchtbares Jahr. Unter anderem entstanden seine Oper Die Sache Makropulos, ebenso wie die Sinfonietta und die Glagolitische Messe (Mša glagolskaja).
Janáček schrieb die Glagolitische Messe in nur zweieinhalb Monaten, und sie eroberte sich einen Platz unter den bedeutendsten Messkompositionen. Janáček verließ alle ausgetretenen Bahnen des traditionellen Genres. Es entstand ein Werk, das innerhalb der gesamten geistlichen Musik einzigartig ist; und es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch in diese Kategorie eingereiht werden kann. Am ehesten ist es wohl noch mit Zoltán Kodálys kraftvollem Psalmus hungaricus zu vergleichen. Janáček vermied die lateinische Sprache und verwendete stattdessen einen Text aus dem 9. Jahrhundert, der in der glagolitischen (cyrillischen) Schriftsprache, dem alten Kirchenslawisch, abgefasst ist. Janáček sagte einmal während der Niederschrift: „Ich will den Menschen zeigen, wie man mit dem lieben Gott zu reden hat.“ Und er tat es mit einem Selbstbewusstsein, das kirchliche Demut und Zerknirschung nicht kennt. Er wollte eine „fröhliche Messe“ schreiben, weil alle bisherigen Messen so traurig wären.