

Béla Bartók
Herzog Blaubarts Burg
Kurz-Instrumentierung: 2 2 3 2 - 2 1 1 0 - Schl(2), Hf, Klav, Str (min. 2 2 2 2 1, max. 6 6 4 3 2)
Dauer: 60'
Text bearbeitet von: Helmut Wagner, Karl Heinz Füssl, Eberhard Kloke
Übersetzer: Wilhelm Ziegler, Christopher Hassall
Libretto von: Béla Balázs
Bearbeitet von: Eberhard Kloke
Rollen:
Herzog Blaubart
Bariton / Judith
Mezzosopran / Die früheren Frauen
stumm
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte (+Picc)
2. Flöte (+Picc, Afl(G))
1. Oboe
2. Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B (+Kl(B), Kl(Es))
2. Klarinette in B (+Kl(A), Kl(Es), Asax(Es))
3. Klarinette in B (+Kl(A), Bkl(B), KbKl(B))
1. Fagott
2. Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
Trompete in B
Tenorbassposaune
Schlagzeug(2)
Harfe
Klavier (+Cel, Synth)
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Bartók - Herzog Blaubarts Burg für Sopran, Bariton und Kammerorchester
Gedruckt/Digital
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Béla Bartók
Herzog Blaubarts BurgInstrumentierung: für Sopran, Bariton und Kammerorchester
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprache: Ungarisch

Béla Bartók
Herzog Blaubarts BurgInstrumentierung: für Sopran, Bariton und Kammerorchester
Ausgabeart: Klavierauszug (Sonderanfertigung)
Sprache: Deutsch | Englisch | Ungarisch

Béla Bartók
Herzog Blaubarts BurgInstrumentierung: für Sopran, Bariton und Kammerorchester
Ausgabeart: Dirigierpartitur (Sonderanfertigung)
Sprache: Deutsch | Englisch | Ungarisch
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Werkeinführung
Zentrales Anliegen für eine Transkription von Bartóks Blaubart für Sopran/Mezzosopran, Bariton und kleines Orchester war, eine aufführungspraktische Alternative für das Stück (bei grundsätzlicher Beibehaltung der Bartókschen Partitur) herzustellen.
Dem vermeintlichen Verlust von „großer Oper“ wird eine radikale kompositorisch-klangliche Substanz im Sinne einer Feinabstimmung zwischen Soli und deutlich verkleinertem Orchester entgegengesetzt.
Im Vordergrund stehen besetzungstechnische Vorteile durch variable Besetzungsalternativen im Hinblick auf schlankere Stimmen, welches wiederum der Textverständlichkeit und Transparenz zugute kommt und damit auch grundsätzlich der musik-theatralischen Anlage des Stückes zu entsprechen in der Lage ist.
Des Weiteren wird sowohl Klangerweiterung als auch Klangverdichtung erzielt durch den variablen Einsatz mehrerer Instrumente (siehe v. a. Holzbläser) für jeweils eine(n) Spieler/In.
Die Orchesterbesetzung ist komprimiert auf die Stärke eines kleinen Orchesters. Der Schwerpunkt der Instrumentation ist auf die Blasinstrumente ausgerichtet, hinzu kommen Hfe, Cel, differenziertes Schlagzeug und ein nur sparsam und effektvoll eingesetztes Streichquintett.
Die Notation orientiert sich grundsätzlich an der konventionellen Praxis, in welcher Versetzungszeichen für die Dauer eines Taktes gelten. Dort, wo es möglich erschien, wurde die Notation (Versetzungszeichen) vereinfacht. Bartóks Praxis der häufig vorgenommenen Doppel-Versetzungszeichen wurde beibehalten, da dies wegen der harmonischen Struktur unbedingt notwendig erschien.
Im Hinblick auf eine weiterführende Aufführungspraxis könnte eine zusätzliche theatralische Konzentrierung und Verdichtung erreicht werden durch Aufhebung der klassischen Trennung Bühne-Zuschauer/Zuhörer, indem das kleine Orchester auf/neben/hinter der Bühne postiert werden kann – zumindest könnte zugunsten variablerer Orchesterpositionierungen auch auf den Orchestergraben verzichtet werden.
Instrumentatorische Besonderheiten der Transkription:
Neu sind der Einsatz dreier Instrumente: Altflöte, Altsaxophon und Kontrabassklarinette.
Für den Orgelpart wird der Einsatz eines Synthezisers vorgeschlagen, dessen Part vom Klavier aus übernommen werden kann.
Auf den variablen Einsatz mehrerer Instrumente (siehe v. a. Holzbläser) für jeweils eine(n) Spieler/In ist bereits hingewiesen worden. Als signifikantes Beispiel hierfür nehme man den Schluss der Oper, in welchem der Wechsel der Klarinetteninstrumente (Klarinetten in B, A, Es, Bass- und Kontrabassklar.) und der damit hervorgerufenen Klangfarbenwechsel die retrospektive Stimmung aufgreifen und auf die entsprechenden dramatischen Passagen verweisen soll.
Das Saxophon wird nur sparsam eingesetzt, um die Wirkung der herausgehobenen Stellen zu unterstreichen.
Die Kontrabassklarinette übernimmt den quasi „archaisierenden“ Part in der Partitur, gleichsam allegorisch in die Vergangenheit verweisend als auch klangtechnisch die Zukunft heraufbeschwörend.
Eberhard Kloke, Berlin, Stand: Dez. 2018