

Alban Berg
Lulu
Kurz-Instrumentierung: min.: 1 1 2 1 - 1 1 1 0 - Schl, Akk, Klav, Str (2 2 2 2 1), Bühnenmusik; max.: 1 1 2 1 - 1 1 1 0 - Schl, Akk, Klav, Str (5 4 3 3 2), Bühnenmusik
Dauer: 180'
Bearbeitet von: Eberhard Kloke
Rollen:
Lulu/Fünfzehnjährige ... Sopran Gräfin Geschwitz/Garderobiere/Gymnasiast/Groom ... Mezzosopran Maler/Journalist/Neger ... Tenor Dr. Schön/Jack the Ripper ... Bariton Alwa ... Tenor Schigolch
ein Greis ... Bass Athlet/Tierbändiger ... Bass Prinz/Kammerdiener/Marquis ... Tenor/Bariton Theaterdirektor/Diener/Polizeikommissär ... Bass-Bariton Mutter/Kunstgewerblerin ... Alt Clown/Erscheinung Geschwitz ... stumme Rollen
Instrumentierungsdetails:
Flöte (+Afl(G)
Picc)
Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B (+Bkl(B)
Kl(Es))
2. Klarinette in B (+Asax(Es))
Fagott (+Kfg)
Horn in F
Trompete in C
Tenorbassposaune
Schlagzeug
Akkordeon
Klavier
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Jazzband: Flöte (+Afl(G)
Picc)
Oboe (+Eh)
Klarinette in B (+Bkl(B))
Altsaxophon in Es
Fagott
Horn in F
Jazztrompete in C
Jazzposaune
Jazzschlagzeug
Klavier
Banjo
Violine I
Violine II
Kontrabass
Berg - Lulu
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Werkeinführung
Der herausfordernden Aufgabe, eine Bearbeitung der gesamten Oper Lulu von Alban Berg in einer Fassung für 11 Soli und Kammerorchester zu erstellen, ging voraus, den unvollendeten dritten Akt neu zu transkribieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse, neben einer Neuerstellung der Lulu, auch die drei Lulu-Bruchstücke für Soli und Kammerorchester, flossen unmittelbar in diese Transkription ein. Die Transkriptionsarbeit teilte sich also in zwei Arbeitschritte:
Im ersten Bearbeitungsschritt wurde die Bearbeitung des 3. Aktes für 11 Soli und Kammerorchester vorgenommen. Diese Transkription orientiert sich im Wesentlichen an der Orchester-Transkription des 3. Aktes der Lulu. Abweichungen ergeben sich naturgemäß vor allem im Bereich der Instrumentierung. Darüber hinaus wurde die Solistenbesetzung reduziert, die wechselnde Rollenaufteilung zwischen den Akten garantiert dadurch zusätzlich attraktive Gesangspartien für alle.
Im zweiten Schritt wurden die von Berg vollendet in Partitur hinterlassenen Akte 1 und 2 bearbeitet. Zentrales Anliegen für eine Transkription von Bergs Oper Lulu für Soli und Kammerorchester war, der musik-theatralischen Anlage des Stückes (im Sinne einer von Berg angestrebten Transparenz „Wort-Musik“) entgegenzukommen. Dem vermeintlichen Verlust von „großer Oper“ wird eine radikale kompositorisch-klangliche Substanz in Form einer Feinabstimmung zwischen Soli und Kammerorchester entgegengesetzt. Im Vordergrund stehen besetzungstechnische Vorteile durch variable Besetzungsalternativen im Sinne einer schauspielerischen Priorität, Textverständlichkeit und Transparenz. Des Weiteren wird sowohl Klangerweiterung als auch Klangverdichtung vorgenommen, durch den variablen Einsatz mehrerer Instrumente (v. a. Holzbläser) für jeweils eine(n) Spieler/In. Eine zusätzliche theatralische Verdichtung kann durch die Aufhebung der klassischen Trennung Bühne-Publikum passieren, indem das kleine Orchester auf/neben/hinter der Bühne positioniert wird – zumindest bestehen die Möglichkeiten einer freieren Positionierung des Orchesters und der Verzicht auf Orchestergraben
Spezialfall 3. Akt:
Die erneute Bearbeitung des 3. Aktes trägt durch wesentliche Änderungen, Kürzungen und Vorschläge zu einer „Öffnung“ des Werkes bei. Im Hinblick auf die szenische Realisierung wird durch die Neubearbeitung der Einbezug von Video sinnfälliger. Meiner Neufassung des 3. Aktes sind mehrmalige eigene Aufführungen der Lulu und der Symphonischen Stücke vorausgegangen. Durch meine Instrumentations- und Transkriptionsarbeit an einigen seiner Werke konnte ich die Lulu darüber hinaus in einem größeren kompositorischen Zusammenhang innerhalb Bergs Schaffen sehen (3 Bruchstücke aus Lulu, für Soli und Kammerorchester, die Konzertarie Der Wein und Wozzeck - Bearbeitung für Kammerorchester).
Revisionsbericht von E. Kloke (2010 - Auszug)