

Sir Harrison Birtwistle
Meridian
Kurz-Instrumentierung: 0 3 3 0 - 1 0 0 0 - Schl(2), Hf(2), Klav, Vc(1)
Dauer: 27'
Text von: Thomas Wyatt, Christopher Logue
Chor: SSS SSS (leicht verstärkt)
Solisten:
Mezzosopran
Instrumentierungsdetails:
3 Ob (+ Eh), 3 Kl(B) (+ Bkl) - Hr - Schl(2), 2 Hf, Klav, Vc(1)
Birtwistle - Meridian für Mezzosopran, 2 dreistimmige Frauenchöre und Instrumente
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Sir Harrison Birtwistle
Birtwistle: Meridian für Mezzosopran, Chor SSS/ SSS (leicht verstärkt) und InstrumenteInstrumentierung: für Mezzosopran, Chor SSS/ SSS (leicht verstärkt) und Instrumente
Ausgabeart: Partitur
Sprache: Englisch (Großbritannien)
Hörbeispiel
Werkeinführung
Es ist eines von mehreren Stücken, die mit der Orpheus-Legende zusammenhängen, abgeleitet von Erigenas Interpretation der Geschichte aus dem 9. Jahrhundert. In ihr wird behauptet, dass der Grund für Orpheus' Verlust von Eurydike, als beide aus dem Hades kamen, seine Unfähigkeit war, das göttliche Geheimnis, das sie darstellt, zu ergründen. Birtwistles Stück ist die Vertonung eines Gedichts aus den „13 Liebes-Gesängen" des Dichters Christopher Logue, in dem die gleichbleibende Natur von „dem Bild der Liebe", der Rose, mit der Vergänglichkeit „des Dummkopfs unter den Vögeln ", dem Hahn, verglichen wird. Der auf der Rosenranke sitzende Hahn singt, als ob „er den Ursprung der Flammen kennt, die seinen Schenkel sengen". Doch, schließt das Gedicht, sein Gesang „ist Lüge und Nonsens"; der Hahn kann das Mysterium nicht ergründen, und „die Rose wächst weiter".
Birtwistle rahmt seinen Text mit Strophen aus zwei Gedichten eines Dichters aus dem 16. Jahrhundert, Sir Thomas Wyatt, ein: „Meine Laute, wach auf" und „Schelte nicht meine Laute", die nicht nur einen passenden Kontext schaffen, sondern das Stück näher an Orpheus heranführen. Während des ganzen Werks erzeugen die Vokal- und Instrumentalgruppen eine surreale Landschaft, in der die verschiedenen, von ihnen geschaffenen musikalischen „Objekte" geheimnisvoll, wie in einem Traum, ihre Perspektiven verändern. Das Horn und das Violoncello verkörpern ein Liebespaar, bemüht, sich einander anzupassen. Sie beginnen ein Duett, das erst verstummt, wenn die zwei Holzbläsergruppen zu den hohen Instrumenten wechseln und einen durchdringenden Chorus herausschreien. Gleich danach singt oder eher spricht der Mezzosopran den entschiedenen Satz: „Das Lied ist Lüge und Nonsens."