

Christian Dimpker
N. 15 Ossia
Dauer: 10'
Instrumentierungsdetails:
Klarinette in B
Klavier
Violine
Violoncello
N. 15 Ossia
Übersetzung, Abdrucke und mehr



Christian Dimpker
N. 15 OssiaInstrumentierung: Für Klarinette in B oder Violine, Violoncello und Klavier
Ausgabeart: Dirigierpartitur


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Werkeinführung
Der Titel gibt bereits eine große Besonderheit dieser Arbeit wieder: Es gibt immer ein Ossia-Instrument in diesem Stück, entweder die Violine (wenn die Klarinette spielt) oder die Klarinette (wenn die Violine spielt). Man kann diese Begebenheit formalisieren. Übersetzt bedeutet der eingeklammerte Teil des Titels, dass wenn A (die Klarinette) spielt, dann spielt B (die Violine) nicht und wenn B (die Violine) spielt, dann spielt A (die Klarinette) nicht. Somit kann man das Stück in zwei verschiedenen Versionen aufführen. Die zwei Instrumente nutzen dabei nicht aber gewöhnliche Töne, sondern instrumenten-(bzw. instrumentengruppen-)spezifische erweiterte Techniken. Für das jeweilig andere Instrument gibt es dazu eine Übersetzung. Da die Klänge aber sehr speziell sind, ist dieses nicht immer nahtlos möglich. Deswegen wird bei der Klarinette beispielsweise ein Tisch dazu benutzt die Korpusschläge der Violine zu imitieren. Das Stück selbst teilt sich in zwei Sätze, während ein Intermezzo im leicht raschen Tempo zwischen dem Teil A im gemäßigtem Tempo und Teil B im langsamen Tempo steht. Strukturell wechseln sich homophone und polyphone Klangschichten zwischen den Instrumenten ab. Die zwei Formteile sind zudem klanglich voneinander getrennt. Diese Trennung beginnt bereits im Intermezzo, wobei Techniken (wie Cluster und Flageolett) hier aufgenommen werden und in Teil B hineinwirken.
Was braucht man, um dieses Werk aufzuführen?
Das Klaviertrio kann sowohl von Trios mit Klarinette als auch von Trios mit Violine aufgeführt werden. Wenn die Klarinette Teil des Stückes ist, dann muss das System der Violine ignoriert werden (A → ¬B bzw. wenn A, dann non-B) und wenn die Violine Teil des Stückes ist, dann muss das System der Klarinette ignoriert werden (& B → ¬A bzw. und wenn B, dann non-A). Bei der Klarinettistïn muss ein kleiner Holztisch aufgestellt werden. Er sollte recht uneben sein, damit die verschiedenen Anschlagsstellen ein möglichst breites Klangspektrum hervorgebringen (vgl. die Partitur). Der Flügel kann zudem ad libitum per Kontaktmikrofen abgenommen mit einem Ringmodulator (Sinus, beständiges Glissando zwischen 87 und 194 Hz), Delay (beständiges Glissando zwischen Feedback von 35 und 70%, feste Delay-Zeiten von 25 und 40 ms) und einem Faltungshall (3,6 Sek, pre-delay von 15 ms, freie Hüllkurve, wird beständig an- und ausgeschaltet) modifiziert und über Stereolautsprecher ausgegeben werden. Die Modulationen verschieben sich frei gegeneinander und treten somit immer auf neue Weise auf.
Die Stimmen von Klarinette & Violine sind in einer Partitur zusammengefasst.