

Miguel Kertsman
O Saci
Dauer: 50'
Libretto: Miguel Kertsman
Chor: KAMMERMUSIK/ENSEMBLE MUSIKTHEATER BALLETT
Solisten:
speaker
Rollen:
Optional Narrative
Instrumentierungsdetails:
Flöte
1.Klavier 4-händig
2.Klavier 4-händig
Violoncello
O Saci
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Miguel Kertsman
1. Klavier 4-händig (O Saci)Ausgabeart: Stimme
Sprache: Deutsch

Miguel Kertsman
2. Klavier 4-händig (O Saci)Ausgabeart: Stimme
Sprache: Deutsch


Miguel Kertsman
O SaciAusgabeart: Dirigierpartitur
Sprache: Deutsch

Miguel Kertsman
Violoncello (O Saci)Ausgabeart: Stimme
Sprache: Deutsch
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Werkeinführung
Miguel Kertsmans Kindermusiktheaterstück "O Saci" wurde bisher über 30 Mal in London, Evanston, Chicago, Wien und bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt.
Basierend auf der brasilianischen mystischen und traditionellen Folklore-Legende "Saci Pererê" ist "O Saci" ein einzigartiges Familien- und Kindertheatererlebnis, das Kinder und Zuschauer jeden Alters unterhält.
Die Geschichte ist in der Partitur für vierhändiges Klavier, Flöte und Cello eingebettet und wird auf der Bühne von einem kompakten, aber wirkungsvollen Ensemble aus vier TänzerInnen zum Leben erweckt.
O Saci kann auch als reine Kammermusik, Ballett (Musik und Tanz), Pantomime oder Musik mit Erzählung (mit oder ohne Tanz oder Bewegung) aufgeführt werden.
Die 45 - 50 minütige Produktion stellt den Saci, ein schelmisches Waldwesen, in seiner Heimat vor. Wenn er auf frischer Tat ertappt wird, nutzt er eine seiner magischen Kräfte - er verwandelt sich in einen Wirbelwind - um sich von seinen Verfolgern zu entfernen. Aber er reist zu weit, über den großen Ozean, und landet an einem neuen, fremden Ort.
Saci wird von einer Wasserfee, der ebenso verspielten Cai, vor dem Ertrinken gerettet. Er erkundet das fremde Land und findet in Cai eine neue Freundin, obwohl sie sich aufgrund ihrer vielen Unterschiede zunächst nicht wirklich mögen.
Sie lernen die Eigenschaften und Unterschiede des jeweils anderen zu schätzen und arbeiten zusammen, indem sie ihre magischen Kräfte einsetzen, um ein Bauernhaus in einem Dorf auf dem Land vor einem großen Feuer zu retten.
Cai, die nun schnell Freunde geworden ist, führt Saci in den Schnee und das Winterspiel ein.
Obwohl er seine neue Umgebung genießt, sehnt sich Saci danach, in seinen brasilianischen Wald zurückzukehren, und so macht er sich auf die Suche, um sein Zuhause wiederzufinden. Das heißt, er verschwindet, taucht wieder auf, spielt ein oder zwei Streiche (schließlich kann man eine Legende nicht ändern!) und reist in seinem Wirbelwind zu seinem nächsten Abenteuer!
O Saci war schon in London, England, Chicago USA, im Wiener Museumsquartier und bei den Bregenzer Festspielen in Österreich... und das Abenteuer geht weiter!
Was braucht man, um dieses Werk aufzuführen?
O SACI
Ein musikalisches Märchen über die Kraft der Freundschaft und Zusammenarbeit
O SACI ist ein Musiktheater für Kinder, das Veranstaltern die Freiheit lässt das Stück nach Wunsch und Möglichkeiten zu gestalten und zu präsentieren.
Aufführungs – u. Produktions-Optionen:
Kammermusik, Ballett /Tanz, oder mit Pantomime (mit oder ohne Text)
Konzept von Miguel Kertsman - frei nach der brasilianischen Folklore-Legende von
"O Saci Pererê"
Musik und Erzählung von Miguel Kertsman
Storyline: Miguel Kertsman and Killian Heilsberg
Dt. Übersetzung: Andrea Kleibel-Kertsman
Die folgende Übersicht über die Handlung ist in die Partitur eingebettet und muss als Leitfaden für alle Aufführungen dienen, unabhängig vom gewählten Produktionsformat. Auf Anfrage und mit Genehmigung des Verlags Amazonica Music, Aurua Sounds, Ltd. -- Kontakt: [email protected] oder Universal Edition / Scodo Wien,
kann ein Skript von der Handlung abgeleitet werden.
ERZÄHLUNG:
Besetzung
Saci: Einbeinig, dunkelhäutig, männlich, mit Pfeife
Cai: Wassernixe, langes dunkles Haar
Eine junge Frau aus dem Dorf: (langes helles Haar)
Dorfbevölkerung
I. O Alvorescer na Floresta (Morgendämmerung im Wald)
Eines frühen Morgens liegt in einem Wald, der die majestätischen Hügel der brasilianischen Serra do Mar (Berge des Ozeans) umgibt - tief im Innern, wo das Leben blüht - ein Saci dösend unter dichten Bäumen. Wie alle Sacis neckt und erschreckt er Reisende, verdirbt Milch und Eier, und so ziemlich alles, was in einem Haushalt schief gehen kann. Von verlegten Gegenständen bis hin zu verbranntem Brot, ist wahrscheinlich alles auf die "Arbeit" des Saci zurückzuführen. Er raucht seine Pfeife, aber seine rote Mütze sitzt ein wenig frecher als die seiner Artgenossen. Die Mütze verleiht den Sacis ihre magischen Kräfte, durch die sie nach Belieben erscheinen und verschwinden, aber unter anderem zB auch den Wind manipulieren können.
Als er erwacht, streckt und räkelt sich Saci und entfaltet sich langsam wie ein Fächer. Er lauscht ein oder zwei Augenblicke lang den Geräuschen des Waldes, rollt sich herum und erhebt sich herumschwankend auf sein einzelnes, starkes Bein.
II. Saci Pererê! Treloso, e Danado (Saci, der Schelm!)
Im Wald unterbricht ein plötzliches Geräusch seine Träumerei. Saci blickt in Richtung des Geräusches, grinst schelmisch, und sieht sich nach einem Versteck um. Er duckt sich hinter einen Strauch und wartet.
Eine junge Frau, schön und fröhlich, mit golden gebräunt, mit langem, wallendem, schwarzem Haar, kommt herein, trägt einen Eimer, klettert um die Bäume herum, pflückt reife, köstliche, rosa Mangos. Sie summt vor sich hin, tanzt ein wenig und will gerade gehen, als Saci hinter dem Strauch hervorspringt und sie erschreckt. Er stürzt auf sie zu, macht viel Lärm, und ein solches Theater, dass sie den Eimer fallen lässt und davon rennt. Zufrieden mit sich selbst, weil er so lustig war, hüpft Saci herum. Er lacht viel und isst alle Mangos auf!
III. Eine Jornada (Die Reise in ein fernes Land)
Vor lauter Lachen und Gratulationen zu seinem neuesten Streich löst er eine Staubwirbelwelle aus - seine liebste Art, sich fortzubewegen. Zunächst ist er nicht beunruhigt, da er ständig Wirbelstürme verursacht, aber er merkt bald, dass er dieses Mal keine Kontrolle darüber hat. Der Wirbelwind trägt ihn von seinem Zuhause in Brasilien über den großen Ozean in ein fremdes, neues Land (bis jetzt war dieser besondere Saci in London, Chicago, Wien, Bregenz, und das Abenteuer geht nun weiter!). Er versucht immer wieder, einen Wirbelwind zu erzeugen, um nach Hause zu kommen, aber es gelingt ihm nicht, und er hüpft frustriert auf einem Bein umher.
IV. O Encontro (Das Treffen)
So tief ist Saci in seiner Wut, dass er nicht bemerkt, wie eine schöne, mystische Waldbewohnerin - eine der Gwragedd Annwn, eine junge Wassernymphe - sich ihm im lichtdurchfluteten Wald nähert. Sie ist ein helles, zauberhaftes, blasses Wesen, wie Schilf, das sich unter Wasser bewegt, stark und anmutig, leise in ihrem Herannahen. Die Wassernymphe sieht ihm zu, wie er herumhüpft, stöhnt und hustet, und kann nicht anders, als ihn auszulachen. Saci ist nicht gerade erfreut darüber, ausgelacht zu werden, und schäumt vor Wut. Plötzlich erscheint sie anmutig schwebend über einem glänzenden Waldsee und Saci ruft ihr auf Portugiesisch zu: "Ha ha, vai cair, vai cair!... cai, cai!" Das bedeutet: "Ha ha, du wirst fallen ... fallen, fallen! "
Da Saci ihren Namen, Gwragedd Annwn, nicht aussprechen kann (eigentlich können das nur sehr wenige!), beschließt er, die bezaubernde Fremde "Cai" zu nennen. Cai macht sich wieder über ihn lustig, und Saci wendet sich wütend und schmollend ab. Sie sieht, dass sie seine Gefühle verletzt hat, und versucht, ihn zu versöhnen. Saci interessiert sich nicht für das, was sie zu sagen hat, und wendet sich jedes Mal ab, wenn sie ihm zu nahe kommt. Sie wird frustriert und schubst ihn. Er dreht sich um und stößt zurück.
Cai will ihn gerade wieder schubsen, die beiden stehen Nase an Nase, als Sacis Mütze in seine Augen rutscht. Sie grinst und er schiebt sie wütend zurück, sieht aber ihr ehrliches Lächeln und kann nicht anders, als sie zurückzulächeln. Sie geht einen Schritt zurück und bietet ihm an, seine Hand zu schütteln, was er annimmt.
Cai fragt Saci, wo er herkommt, und er antwortet mit einem Tanz. Sie kopiert seinen Tanz und fügt ihre eigenen Schritte hinzu, um ihm zu sagen, woher sie kommt. Fasziniert fängt Saci an, sich schneller zu bewegen, gewinnt an Stärke und erhält einen Teil seiner Kräfte zurück.
V. A Colaboração (Kollaboration - zusammenarbeiten)
Zwei Dorfbewohner laufen an ihnen vorbei, auf der Flucht vor einem Feuer im Wald. Die Verzweiflung der Menschen ist groß, denn sie haben Angst, ihre Tiere, ihre Ernte und ihre Häuser zu verlieren. Ihr Leben steht auf dem Spiel, und die Menschen sind wie gelähmt vor Angst, da sie von der plötzlichen und gewaltigen Ausbreitung des Feuers überrascht worden sind. Cai beschwört Regen herauf, um das Feuer zu löschen, aber er ist nicht stark genug. Saci versucht, das Feuer mit Wind auszublasen, aber auch das ist nicht stark genug.
Plötzlich fängt der Wind von Saci einen von Cais Regentropfen auf und trägt ihn weit weg. Sie sehen zu, wie er zu den anderen Enden des Feuers fliegt, und sehen sich an, weil sie zur gleichen Zeit die gleiche Idee haben! Cai zaubert mehr Regen, Saci mehr Wind, und mit vereinten Kräften löschen sie das Feuer.
Die Dorfbewohner kehren glücklich zurück und danken den beiden. Als sie wieder gehen, bleiben Cai und Saci allein zurück.
VI. Cai e Saci conversam, sonham, e Fazem um Pic Nic! O Tempo Voa... Brincadeira na Neve (Cai und Saci träumen und machen ein Picknick! Die Zeit vergeht... Spielen im Schnee)
Cai lächelt Saci schüchtern an. Saci lächelt Cai schüchtern an und streicht ihr durch eine leichte Brise die Haare aus dem Gesicht. Sie lächelt und bietet ihm ein Stück Käse an. Er nimmt den Käse, probiert ihn, grinst sie breit an und nimmt einen weiteren großen Bissen.
Sie grinst zurück und lehnt ihre Schulter an seine, während sie zusammen im Wald sitzen und ein Picknick machen.
Während die Stunden vergehen, beginnt Saci zu frieren und er versteht nicht, was passiert und warum plötzlich leichte, kleine, schöne, kalte und weiße Flocken auf seinen Kopf zu fallen beginnen... Er sammelt ein wenig von der für ihn neuen Substanz in seiner rechten Hand und bemerkt, dass sie zu Wasser schmilzt - er ist verblüfft, denn das einzige Mal, dass er so etwas auch nur annähernd gesehen hatte, war bei einem Bauern in der Nähe seines Waldes in Brasilien. Sr. Batista hatte in seinem Haus eine seltsame Kiste, in der es sehr kalt war und die köstliche Speisen und Getränke enthielt.
Cai amüsiert sich über die Reaktion ihres neuen Freundes, und erzählt Saci vom Winter und den vier Jahreszeiten, beides Begriffe, die ihm fremd sind. Cai lädt Saci ein, auf dem Eis zu rutschen... Saci versucht es mehrere Male, aber er rutscht, verliert das Gleichgewicht und landet immer wieder auf dem Eis oder Schnee! Schließlich lernt Saci mit Cais Hilfe, wie er anmutig über das Eis oder den Schnee gleiten kann... und die beiden beginnen einen wunderschönen Tanz.
Saci weiß natürlich, dass die gefühlte Zeit nicht linear verläuft, aber bald merkt er, dass tatsächlich schon Monate unbemerkt verstrichen sind, während der er und seine neue Freundin Geschichten und Abenteuer miteinander geteilt haben.
VII. A Festa, Ciranda da Amizade (Fest, der Freundschaftstanz)
Wieder unterbricht ein Geräusch im Wald ihre Träumerei. Es ist jetzt Frühling in diesem Wald mit gemäßigtem Klima, und Saci blickt in Richtung des Geräusches. Er lächelt und sieht sich nach einem Platz um, an dem er sich aufhalten kann. Hinter einem Strauch stehend, wartet Saci mit einem breiten Lächeln und den Händen voller frisch gepflückter Blumen (er konnte dort keine majestätischen Bananenbaumblätter oder brasilianische "Papola"-Blumen finden!)
Eine junge Frau tritt wieder ein, schön und gelassen, diesmal mit goldener Blässe und herrlichen erdbeerfarbenen Locken. Sie trägt einen Eimer, pflückt Blumen, summt vor sich hin, tanzt ein wenig und will gerade gehen, als Saci sie sanft zu sich ruft und der überraschten Wanderin ein Geschenk anbietet. Cai gesellt sich zu Saci und gemeinsam genießen sie sanft den umhüllenden Duft der Blumen. Ihre Ausstrahlung ist ehrlich und voller Liebe als sie dem Mädchen zulächeln. Die junge Frau streckt die Hand nach den Blumen aus, bedankt sich und läuft los, um den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern von ihrer Begegnung mit den beiden magischen Wesen zu erzählen, von denen das eine von so nah und das andere von so fern kommt und so unterschiedlich ist. Daran erkennen die Leute dann, dass es die beiden waren die sie vor dem großen Feuer gerettet hatten.
Unter großem Jubel kommen alle zusammen, tanzen und feiern!
(Aber: natürlich kann man eine Legende nicht einfach ändern, denn…):
Sobald sich die Party gelegt hat und sich ein wunderschöner Sternenhimmel über das Land gebreitet hat, sucht sich der Saci ein Bauernhaus in der Nähe des Dorfes aus und macht sich daran, die Hunde des Bauern zu erschrecken, die Lieblingspfeife des Bauern zu verstecken, ein paar Eier zu verderben und dann plötzlich...
….Starker Wind und "WWWUSCH!"
Er taucht mitten im Dorf auf, erschreckt ein paar Nachtwanderer, und weckt fast alle aus dem Schlaf mit viel Lärm und Getue, Lachen und Jubel... Er ist eben ein Saci! Ein Schelm muss er sein!
Saci erzeugt nun einen starken Wirbelwind und lädt Cai ein, ihn auf einer Reise zurück in seine Heimat Brasilien zu begleiten. Aber etwas läuft nicht ganz nach Plan. Der Wirbelwind war wieder zu stark und geriet außer Kontrolle, sodaß Cai kann ihn also nicht begleiten kann, zumindest nicht dieses Mal.
Stattdessen findet sich Saci bald in einem anderen, neuen, fremden Land wieder... und seine Abenteuer gehen weiter!
© Copyright 2009/2012 Alle Rechte vorbehalten Miguel Kertsman, Amazonica Music, Aurua Sounds, Ltd. New York, NY, licensed at will to Universal Edition / Scodo, Wien