

Frank Knabben
Songs for Trio Volume II
Dauer: 57'
Instrumentierungsdetails:
Flöte
Gitarre
Viola
Songs for Trio Volume II
Übersetzung, Abdrucke und mehr


Frank Knabben
Gitarre (Songs for Trio Volume II )Ausgabeart: Stimme

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Hörbeispiel
Werkeinführung
Genau wie Heft 1 der Reihe 'Songs for Trio' beinhaltet der vorliegende Band erneut
10 Originalkompositionen, nun für die Besetzung Querflöte, Viola und Gitarre.
Die tiefere Tonlage der Bratsche bereichert den Gesamtklang des Trios und ermöglicht ein breiteres Spektrum an Bearbeitung und Interpretation.
Mit Ausnahme der Songs Nummer 9 und 10, sind alle Titel ursprünglich wieder Kompositionen für Rockband, die ich dann für die vorliegende kammermusikalische Besetzung umgeschrieben habe.
Interessenten des 1. Bandes haben mich gebeten, auch die Texte der Originalsongs zu veröffentlichen, damit die ausführenden Musiker die Stücke noch authentischer umsetzen können. Ich bedanke mich für diese Anregung, möchte mich aber erst einmal auf wenige Textzeilen beschränken. Letztlich muss die Musik für sich allein sprechen und wird, davon bin ich überzeugt, genügend Spielraum für eigene Interpretationen und Ausdrucksmöglichkeiten lassen.
Einige Tonarten der vorliegenden Songs sind weniger gebräuchlich, dies gilt, wegen des Schwierigkeitsgrads, insbesondere für den Gitarrenpart. Sie sind aber für den Charakter der Stücke unbedingt erforderlich. Die meisten Komponisten werden mir Recht geben wenn ich behaupte, dass eine Komposition, welche in eine andere Tonart transponiert wird, nicht mehr dieselbe ist. An anderer Stelle führte ich bereits aus, dass die musikalische Idee für mich absolute Priorität hat und somit den Schwierigkeitsgrad (und eben auch die Tonart) der einzelnen Stücke bedingt. Eine 'unbequeme' Tonart sollte den interessierten Musiker nicht davon abhalten, sich mit dem Werk zu befassen. In den allermeisten Fällen wird er für seine Mühe belohnt werden. Bei Song Nummer Zwei gibt es zudem eine konkrete Erleichterung für die Gitarre: mit einem Kapodaster im 1. Bund ist die Stimme in A-Moll notiert, klingt aber in B-Moll.
Inhaltsverzeichnis
1.) One Eyed Jack E-Moll Dauer: 3.40 min
2.) Amy B-Moll Dauer: 6.10 min
3.) The Clock H-Moll Dauer: 6.30 min
4.) About her G-Dur Dauer: 5.00 min
5.) Hit Man Fis-Moll Dauer: 4.20 min
6.) Memories Cis-Moll Dauer: 5.45 min
7.) You broke my heart F-Dur Dauer: 6.00 min
8.) A winter song Fis-Moll Dauer 11.20 min
9.) Danse Arabe A-Moll Dauer 5.00 min
10.) Farewell E-Dur Dauer 4.00 min
One Eyed Jack ist ein berüchtigter Gangster und Revolverheld Amerikas in den 1860er Jahren. Niemand ist vor ihm sicher, ganz Texas sieht sich von ihm heimgesucht. Im Refrain heißt es: „I've been told that he never speaks, he 's the son of the devil, an evil freak - load your weapons and try to stay alive.“
Das musikalische Thema des Protagonisten umfasst 2 Takte mit einer fließenden Achtelbewegung. Das ganze Stücke hat keine Ruhepunkte und gallopiert im schnellen Tempo von Anfang bis Ende. Ob die Jagd auf One Eyed Jack zum Erfolg führt, bleibt dahingestellt.
Song Nummer 2 handelt von der englischen Jazz-Sängerin Amy Winehouse. Eine schwermütige Melodie mit chromatischen Auf - und Abbewegungen dominiert das musikalische Geschehen. Das Tempo ist ruhig und getragen, die finstere Grundtonart
B-Moll erzeugt eine düstere Stimmung. Ein zweites Thema lehnt sich dagegen auf, aber die Tragödie ist unaufhaltsam. Der Text besagt: „Her destructive side is mighty strong, she explains it in one of her songs - who cares about it?“
Das unbarmherzige Ticken der Uhr, die die Lebenszeit darstellt, ist Thema des dritten Songs. Unumkehrbar und viel zu schnell rinnt der Sand durch den schmalen Trichter der Zeit. Die Stimmen der Instrumente umschlingen einander, driften auseinander, um anschließen wieder mit voller Wucht aufeinanderzuprallen. Das musikalische Ticken der Uhr ist immer präsent. Flinke Finger sind gefragt, um die zahlreichen Sechzehntelfiguren zu meistern. Nur wenn die Uhr die vollen Stunden anzeigt, können die Musiker kurz innehalten, aber danach scheint es nur umso schneller weiterzugehen. Das Stück endet abrupt und unerwartet im vollen Tempo.
Mit Hilfe der erhabenen und sonoren Tonart G-Dur, schildert ein verliebter Mensch die Partnerin seiner Träume. Natürlich sind seine Vorstellungen voller Idealismus und Zuversicht, einige Modulationen deuten jedoch an, dass er sich seiner Liebe nicht ganz sicher sein kann. Flöte und Viola wechseln sich in seinen Beschreibungen ab, leicht und zärtlich gehen die Melodien ineinander über. Die Gitarre ist hier überwiegend für die harmonische Begleitung zuständig.
Das 'Riff', beziehungsweise das Thema des Hit Man, ist chromatischer Natur und durch einen Taktwechsel geprägt. Abwechselnd übernehmen die Instrumente dessen Ausführung. Das Stück hat zahlreiche Harmoniewechsel und rhythmische Finessen.
Die Notation hätte auch in der Varianttonart Fis-Dur ausgeführt werden können.
Der Hit Man sagt von sich selbst:
„If you got a problem just call me on the phone,
when I see the message I'll surely come along
I shall be the preacher, the healer and the beast,
you will get some justice from far west to the east.“
Im Song Nummer 5 hadert ein älterer Mensch mit seinem Schicksal und lässt seine Erinnerungen an sich vorüberziehen. Die Musik schwebt in einem schwer zu fassenden Raum, das Ohr findet zunächst keinen Halt im Zusammenspiel der Instrumente. Kurze Motive werden nur angedeutet, melodische Phrasen scheinen sich verlaufen zu haben. Auch der Text des Songs bleibt vage und interpretationsbedürftig:
...when hours will be days and minutes will be years
- fear grows -
it will knock you off your feet
and throw into a sea of undying love
that belongs to the past of spoken words
it was you, I was waiting for,
it was you who said no! ...
Erst sehr spät verdichtet sich diese Kompositionen zu einer Einheit und unterstreicht in der Paralleltonart zärtlich die wichtigste Erkenntnis sämtlicher Erinnerungen:
Schau nach vorn und nicht zurück!
Der Titel des Songs Nummer 7 schürt die Erwartung, dass er in Moll geschrieben ist. Aber in der Musik ist es möglich, auch tieftraurige Inhalte in Dur zu komponieren. Die Bratsche hat in der tiefen Lage die Aufgabe, das gebrochene Herz auf innige und überzeugende Weise darzustellen. Die Flöte muss zurückhaltend und verhalten agieren, ein großer, aber leiser Ton ist dafür erforderlich. Gleiches gilt für die Gitarre.
Der Winter Song beschreibt Stimmungen, Landschaften, Lichtverhältnisse und Wetterbedingungen der dunklen Jahreszeit. Die Formteile haben die Abfolge A – B – A – B – A . Teil B ist eine streng ausgeführte, dreistimmige Fuge, welche sich nahtlos in die ansonsten freien A Teile einfügt. Zwei Soloparts sind der Gitarre vorbehalten.
Einen musikalischen Ausflug in den osteuropäischen und nordafrikanischen Raum bietet Song Nummer 9. Als Vorlage diente unter anderem der 'Sema', ein Drehtanz gegen den Uhrzeigersinn, welcher von Derwischen ausgeführt wird. Nach einer kurzen Einleitung der Gitarre beginnt der schwindelerregende Tanz im schnellen zweiviertel Takt. Der Zuhörer muss den Eindruck gewinnen, als befände er sich zu Gast in einem Nomadenzelt und lauschte den Klängen eines Tanzrituals. Präzises Zusammenspiel von Flöte und Viola ist verlangt, insbesondere die vielen Verzierungen und Vorschläge müssen übereinanderliegen. Die Tempobezeichung für das furiose Finale lautet 'presto'.
'Farewell' – der letzte Song - ist prädestiniert für den Abschluss des zweiten Bands
der Reihe Songs for Trio. Ruhig und würdevoll sagt man sich Lebewohl, denn es ist ein Abschied für immer. Es ist eines der Stücke, welche ich zur Aufnahme bei der Universaledition eingereicht hatte.