

Max Doehlemann
The Eight Chanukah Candles
Dauer: 18'
Solisten:
piano
The Eight Chanukah Candles
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Max Doehlemann
The Eight Chanukah CandlesInstrumentierung: for piano
Ausgabeart: Noten
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Werkeinführung
Die acht Chanukka-Kerzen Zur einer gelungenen Chanukka-Feier gehören nicht nur Latkes (Kartoffelpuffer), Sufganiot (frittierte Krapfen) oder das traditionelle Kreiselspiel, sondern es sind vor allem die alten Geschichten und deren neue Interpretationen, die das achttägige jüdische Fest ausmachen. So wird erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v.d. Zeit) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden gegen hellenisierte Juden und Seleukiden, wie er im Ersten Buch der Makkabäer, bei Flavius Josephus und im Talmud überliefert ist. Die Juden hatten sich im Tempel verschanzt und wundersam reichte ein einziger Krug Öl aus, das rituelle Licht im Tempel volle 8 Tage leuchten zu lassen. Licht und Wunder - beides sind zentrale Motive dieses Festes. An jedem Tag des Chanukka-Festes wird zum Vorabend eine neue Kerze entzündet.
Ende 2021 komponierte Max Doehlemann, angeregt von der Bekanntschaft mit dem Berliner Pianisten Markus Syperek, die „8 Chanukka Kerzen“ als musikalischen Beitrag zum Chanukka-Fest. Jede dieser "musikalischen Kerzen" erzählt eine eigene, zu Chanukka passende kleine Geschichte mit musikalischen Mitteln. Die Stücke sind humorvoll, zeigen aber auch nachdenkliche und ausdrucksstarke Seiten.
Die „Chanukka Kerzen“ im Einzelnen:
Kerze Nr. 1 „Tin Soldiers“ (Zinnsoldaten) entstand, nachdem der Komponist in einem Museum alte jüdische Zinnsoldaten gesehen hat, Makkabäer darstellend. Bei Chanukka geht es um den Selbstbehauptungs-Kampf der Hebräer gegen die Griechen, also letztlich um militärische Vorgänge vor über 2000 Jahren. Zinnsoldaten als verspielte Erinnerung (in Form von Kinderspielzeug) drücken gut aus, um was es bei Chanukka geht.
Kerze Nr. 2 ".. From Ancient Times.." (aus alten Zeiten). Der Titel ist selbsterklärend. Die lydische Melodik darin soll auch eine hellenistische Perspektive ausdrücken, schließlich wurde Makkabäer-Geschichte in griechischer Sprache überliefert und erst später ins Hebräische rückübertragen.
Kerze Nr. 3 "Nissim" (hebräisch für Wunder, Plural). Bei Chanukka geht es zentral um das Motiv der Wunder. Die Komposition versucht, diese erstaunlichen Wunder wiederum etwas augenzwinkernd zu reflektieren.
Kerze Nr. 4: "Matityahu Chases Enemies Away" (Matitjahu schlägt die Feinde in die Flucht). Der berittene Anführer der Makkabäer reitet ins Schlachtgetümmel und die Feinde nehmen schleunigst reißaus.
Kerze Nr. 5: "Sevivon" (hebr. Kreisel). An Chanukka spielt man traditionell ein Kreiselspiel für Kinder. Hier hört man im abgeschatteten Licht musikalisch den Kreisel tanzen.
Kerze Nr. 6: "Ottoman Latkes" (osmanische Latkes). In diesem Musikstück bringt Komponist eine jüdisch-orientale Stimmung. Diese Art von sefardischen Melodien stammen aus dem osmanischen (türkischen) Raum, daher der scherzhaft gemeinte Titel "Osmanische Latkes". (Latkes sind die traditionellen Kartoffelpuffer, die zu Chanukka gern gegessen werden.)
Kerze Nr. 7: "Thoughtful in the Lights of the Hannukiah" Als vorletztes Stück ertönt eine etwas nachdenklichere Nummer. Im Schein des Chanukka-Leuchters kann man verschiedenen, mitunter auch ernsten Gedanken nachhängen.
Kerze Nr. 8: " Maccabee Charleston“. Ein kleines Sieges-Tänzchen der siegreichen Makkabäer als witzige Abschluss-Nummer. Der ganze Zyklus dürfte bei einer Aufführung etwas 18 Minuten dauern. Er ist vom Schwierigkeitsgrad her eher für professionelle Pianisten gedacht, vielleicht auch für gute Klavierschüler geeignet.
Der Zyklus ist Markus Syperek gewidmet.