

Bohuslav Martinů
The Greek Passion
Kurz-Instrumentierung: 3 3 3 3 - 4 3 3 1 - Pk(2), Schl(3), Hf, Cemb, Str - Bühnenmusik: Blfl, Kl, Akk, Vl(1)
Dauer: 130'
Textvorlage: Nikos Kazantzakis
Herausgeber: Aleš Brezina
Einrichtung von: Aleš Brezina
Klavierauszug von: Adam Klemens, Karl Heinz Füssl
Übersetzer: Nicola Raab Mag., Brian Large
Libretto: Bohuslav Martinů
Widmung: Paul Sacher, Graf Herbert Otto Teo
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+ Picc.)
1. Oboe
2. Oboe
3. Oboe (+ Eh.)
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
3. Fagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
3. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Tuba
Pauken (2)
Schlagzeug (mind. 3 Spieler)
Harfe
Cembalo
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Bühnenmusik: Sopran-Blockflöte (+ ABlfl
TBlfl)
Klarinette in C
Akkordeon
Violine (1)
Martinu - The Greek Passion
Gedruckt/Digital
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Bohuslav Martinů
Martinu: Die griechische PassionAusgabeart: Partitur
Sprache: Englisch (Großbritannien)
Print-On-Demand

Bohuslav Martinů
Martinu: Griechische Passion für KlavierInstrumentierung: für Klavier
Ausgabeart: Klavierauszug
Sprache: Englisch (Großbritannien)
Hörbeispiel
Werkeinführung
Bohuslav Martinus Oper Die griechische Passion basiert auf dem Roman Der wieder gekreuzigte Christus von Nikos Kazantzakis. In der Oper wird die christliche Botschaft der Nächstenliebe ad absurdum geführt, als eine Gruppe von Flüchtlingen in ein griechisches Dorf kommt, dessen Bewohner in der Karwoche ein Passionsspiel aufführen. Im Zentrum steht die generelle Frage nach Humanität. Die Passionsgeschichte wird ihrer Einmaligkeit enthoben und erscheint als bloßer Präzedenzfall für das ewige Leid. Martinu, der 1940, nachdem Paris von den Nazis besetzt wurde, von Südfrankreich aus in die USA emigrieren musste, hat den Flüchtlingsstatus schmerzlich selbst erfahren müssen. Die griechische Passion gilt als eine seiner einheitlichsten und reifsten Partituren. Martinu hat für dieses spannende und aufwühlende Werk eine Tonsprache entwickelt, die seine früheren musikalischen Erfahrungen mit Elementen griechischer Folklore, griechisch-orthodoxer Liturgie und Tanzmusik verbindet.
Erzählt wird die Geschichte eines wohlhabenden griechischen Dorfes Lykovrissi, das alle sieben Jahre die Leidensgeschichte Christi als Passionsspiel aufführt. Ein Jahr davor werden die Rollen verteilt: die Apostel Petrus, Jakobus, Johannes und Judas, Maria Magdalena sowie Christus. Diesen soll der junge Schafhirte Manolis übernehmen, der hübschen lebenslustigen Witwe Katerina, die den Männern des Dorfes gefällig ist, überträgt man die Rolle der reuigen Sünderin, als Judas ist der Schmied Panait auserkoren. Als die Rollen für das Passionsspiel verteilt sind, trifft eine Gruppe Flüchtlinge ein. Von den Türken aus ihrem Dorf vertrieben, bitten sie um Schutz und Zuflucht. Die Dorfgemeinschaft reagiert gespalten: Während die Mehrheit der Gemeinde die Schutzsuchenden abweist, solidarisieren sich die Passionsdarsteller immer mehr mit ihnen, allen voran der Schafhirte Manolis. Er kämpft um das Mitgefühl des Dorfes und fordert dadurch den Unmut der Dorfbewohner, allen voran des Priesters Grigoris, heraus, weil er dazu aufruft, ihren Reichtum mit den Flüchtlingen zu teilen. Grigoris exkommuniziert Manolis, hetzt die Dorfbewohner gegen ihn auf, es kommt zum Tumult, in dem Panait Manolis mit bloßen Händen ermordet.
Zu den zwei Fassungen:
Martinus Vermächtniswerk ist in zwei Versionen überliefert. Die erste, Londoner Fassung schrieb er zwischen den Jahren 1954 und 1957. Die Greek Passion sollte Rafael Kubelík am Royal Opera House in London uraufführen. Doch ließ Covent Garden das Projekt platzen. Von dem Schweizer Musikmäzen Paul Sacher ermuntert und finanziell unterstützt, arbeitete Martinu die Erstfassung bis zu seinem Tod 1959 grundlegend um. Etliche Teile der Oper komponierte er neu, Gesprochenes, Sprechgesang und Rezitative wurden auf ein Minimum reduziert, die Kantabilität durchweg aufgewertet. Das Schroffe, Widersprüchliche, die kontrastive Ausdruckvielfalt des Originals sind abgeschliffen, geglättet, entschärft. Die Uraufführung der zweiten Fassung der Griechischen Passion fand am 9. Juni 1961 am Zürcher Stadttheater statt. Es sollte mehr als vierzig Jahre dauern, bis der verworfenen Londoner Fassung späte Gerechtigkeit widerfuhr. Nach der Uraufführung der Erstfassung der Greek Passion 1999 in Bregenz stehen nun zwei vollwertige Fassungen der Oper zur Verfügung.