

Richard Strauss
Zueignung
Kurz-Instrumentierung: 2 2 3 2 - 4 2 1 0 - Pk, Hf, Str
Dauer: 2'
Übersetzer: John Bernhoff
Text von: Hermann von Gilm
Bearbeitung: Robert Heger
Solisten:
hohe Stimme
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
1. Oboe
2. Oboe
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
Bassklarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
Posaune
Pauken
Harfe
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Strauss - Zueignung für hohe Singstimme und Orchester
Musterseiten
Hörbeispiel
Werkeinführung
Im Jahre 1885 komponierte Strauss seine erste Liedsammlung auf Gedichte des Österreichers Hermann von Gilm und versah sie mit der Opusnummer 10. Zwar hatte er die eklektische Früh- Periode bereits überwunden, seine signifikante Tonsprache ist zu dieser Zeit aber dennoch nicht vollständig ausgeprägt. Die Zueignung, deren Titel übrigens von ihm selbst stammt, ist das vielleicht berühmteste unter den Liedern dieses Schaffens-Zeitraums geworden. Seiner feierlichen Innigkeit und seines emphatischen Schlusses wegen wird es auch oft als die „Lied-Hymne“ bezeichnet und bevorzugt an das Ende von Strauss-Rezitals gestellt. Der Komponist selbst hat das Werk zweifach als Klavierbegleiter im „Österreichischen Reichssender“ eingespielt, und dabei eher seinen getragenen Charakter betont. 1940 verfertigte er eine Instrumentation, vermutlich, um der Orchesterfassung von Robert Heger, die er nicht besonders schätzte, eine eigene Version entgegenzustellen. Der direkte Vergleich dieser beiden Ausführungen zeigt einige interessante Unterschiede auf: so verzichtet Strauss etwa in den ersten Takten auf die in der Klavierfassung vorhandene Eins im Bass und lässt die Oberstimme (Violinen) allein synkopisch eintreten, was eine andere Gewichtsverlagerung innerhalb des Taktes zur Folge hat und dem Vorspiel so etwas wie „sanften Schwung“ verleiht. Auch sonst gibt es zahlreiche Modifikationen, sowohl in der orchestralen Anlage als auch im Gesangspart. Die markanteste Änderung betrifft sicherlich den Schluss des Liedes, wo der Gesang sich zum „heilig, heilig“ aufschwingt und der 4/4 - dabei zum 3/2-Takf ausgeweitet wird. (Auch auf oben erwähnten Klavier-Aufnahmen ist zu hören, dass Strauss den Sängern für dieses krönende hohe „a“ mehr Zeit gewährte.) Als zusätzliche Umgestaltung ist der letzte Vers noch um die Worte „du wunderbare Helena“ verlängert - eine Dankesgeste an Viorica Ursuleac, der Frau von Clemens Krauss, die die Titelpartie bei der Erstaufführung seiner „Ägyptischen Helena“ 1933 im Rahmen der Salzburger Festspiele gesungen hatte.
(c) Nightingale Classics; Nicole Rainer