
Christoph Renhart
îles englouties
Dauer: 7'
Solisten:
piano
Der Titel des Werks »îles englouties« spielt auf zwei Stücke an, die für mich im Laufe der Jahre eine besondere Bedeuting entwickelten. Den Bezug zu Debussys bekanntem Prélude »La cathedrale engloutie« kann man leicht schon anhand des Titels erraten. In meinem Stück finden sich einige von Debussys Melodien und Akkorden wieder, ganz versunken in glockenartigen Klängen und eingebettet in rapiden und flüchtigen Gesten. Dennoch bleiben diese Anklänge als solche erkennbar und dringen an manchen Stellen an die Oberfläche durch.
2015 begann ich eine Reihe an »Insel«-Stücken zu schreiben. Das erste Werk dieser Serie bildet das Klavierkonzert »Las Islas Aguadas«. Aus dem Klavierkonzert heraus wucherte später »L’isola morta« für symphonisches Orchester. »îles englouties« wurzelt wiederum in ebenjenem Klavierkonzert. Verwoben mit Debussys Klangwelt steht es allerdings als eigenständiges Stück für sich.
Im letzten Teil meiner Komposition wird auf ein weiteres impressionistisches Klavierstück Bezug genommen. Wie in den vorangegangenen »Insel«-Stücken tauchen Allusionen an die spanische Musiktradition auf. Im vorliegenden Stück nahm ich eine kurze Passage aus Albeniz’ monumentalem Klavierzyklus »Iberia« und verschmolz diese Textur mit dem großen Choral aus Debussys »versunkener Kathedrale« sowie mit zahllosen Glocken-Akkorden zu einem gewaltigen, fast schon monströsen Klangmeer.