

Beat Furrer
Gaspra
Kurz-Instrumentierung: Fl, Kl, Schl - Klav - Vl, Va, Vc
Dauer: 17'
Instrumentierungsdetails:
Fl (auch Altflöte), Klar.(auch Bassklar.) - Schl.(1 od. 2 Spieler): Marimba, 3 Tam-Tam (hoch, mittel, tief), 1 Becken, Bongo, 2 Tomtoms (hoch, mittel), Holzblock, Maraca
Klav. - Vl., Vla., Vcl.
Furrer - Gaspra für Ensemble
Gedruckt/Digital
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Beat Furrer
Furrer: Gaspra für Ensemble (Fl, Kl, Schl - Klav - Vl, Va, Vc)Instrumentierung: für Ensemble (Fl, Kl, Schl - Klav - Vl, Va, Vc)
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Furrer fasst in Gaspra die Instrumente zu kleinen Gruppen innerhalb des Ensembles zusammen. Neben den Tuttipassagen stechen zunächst 'zwei extreme Klanglichkeiten' hervor: das knarzende, rhythmisch überdeterminierte Klavier und das rhythmisch eher verschwommene Streichtrio. Dazwischen agieren: das Duett Violoncello und Klarinette sowie das Duett Schlagzeug und Klavier. Die Geschichte, die Furrer diesen Gruppen anvertraut, wird als allmähliche Veränderung eines Ausgangsklangs erzählt.
Gaspra ist in Furrers Oeuvre in mehrfacher Hinsicht ein Neuanfang. Es ist das erste Stück, in dem er konsequent mit Geräuschklängen arbeitet, hier wurde außerdem „eine Konzeption so streng durchgeführt, wie ich das eigentlich vorher noch nicht realisiert habe“ – und mit einer Rigidität, die Furrer heute ablehnt. Es ist eines der ersten Stücke, in denen er die Stimmen durch ein einheitliches Metrum synchronisiert.
In Gaspra arbeitet er auch – und das ist der wohl wichtigste Punkt – zum ersten mal mit rhythmischen Mustern, die im Laufe des Stückes die Verwandlung von einer vorgegebenen Ausgangskonstellation durchlaufen. Dazwischen fällt ein quasi-chaotisches, unvorher-sehbares Feld, worin die ursprüngliche rhythmische Gestalt aufgelöst, die anvisierte Gestalt hingegen kontinuierlich aufgebaut wird. Die Qualität der rhythmischen Felder „kippt plötzlich um, wird unberechenbar und entwickelt sich schließlich wieder in eine Richtung, dem Zielklang zu“.
Gaspra ist nach einem Asteroiden von fünf Kilometern Durchmesser benannt – „einem Felsblock, Trümmer eines explodierten Sternes, der in den Gravitationsfeldern unseres Sonnensystems irrt“.
Björn Gottstein
(aus dem Kairos-CD Beiheft)