

Beat Furrer
Narcissus
Dauer: 80'
Dichter der Textvorlage: Ovidius
Übersetzer: Beat Furrer
Rollen:
Sopran / 2 Sprechstimmen / 8 Stimmen: 2 Sopran
2 Alt
2 Tenor
2 Baß
Instrumentierungsdetails:
2·0·2·Sax.·1 - 2·2·2·1 - Schl.(3) - Hf., Klav. - Str.: 2 Vl., 2 Vla., 2 Vcl., 2 Kb.
Furrer - Narcissus
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Print-On-Demand

Beat Furrer
Furrer: NarcissusAusgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprache: Lateinisch
Print-On-Demand
Hörbeispiel
Werkeinführung
Narcissus ist eine große Oper fast ohne
Worte. Der Geschichte von „Narcissus und Echo“ aus den Metamorphosen des Ovid
entnahm Beat Furrer wenige Sätze. In
sechs aufeinanderfolgenden Bildern ordnet er sie zu einem vorsichtigen Spiel
mit der Frage was-ist-wirklich? Oder besser wer-ist-wer? Wie ein inneres Motto
klingt die Weissagung des blinden Sehers Tiresias: Narcissus sei nur ein langes
Leben beschieden, wenn er sich fremd bleibt. Und die Geschichte seines Lebens
endet grausam.
Im Orchestergraben sitzen sich
zwei Gruppen von Musikern gegenüber: Instrumentalisten und ein kleines
Vokalensemble bilden den Klangkörper des Werkes. Eine Gesangssolistin und zwei
Schauspieler schreibt die Partitur der Bühne vor. Tonbandzuspielungen spiegeln,
hinterfragen oder nehmen das unmittelbar musizierte Geschehen vorweg.
Narcissus ist auch das Ergebnis
einer neuartigen Zusammenarbeit. Beat Furrer verzichtet vollständig auf
Andeutung oder Vorgabe des Bühnengeschehens. Seine Partitur eröffnet
dramatische Situationen ohne deren szenische Auflösung festzulegen. Zum
fertigen Stück, dem selbständigen musikalischen Buch, hat Gerald Thomas sein
Stück geschrieben – das szenische Buch mit großen und kleinen, komischen und
traurigen Geschichten.
Theater entsteht so gleichsam
von hinten nach vorne: es beginnt mit der Idee und dem Bild einer festen Form,
der Komponist schreibt seine Musik. Das eigentliche Libretto folgt der Partitur
nach, es reagiert auf ihre Klänge. Einer vorab beschriebenen Inszenierung
gleich, dient dieser Text als Grundlage des szenischen Buches – um dann auf der
Bühne eins zu werden mit jener allerersten Idee des Komponisten.
Holm Keller