
*30. November 1899
†17. Oktober 1944
Hans Krása war der Komponist von Brundibár, einer weltweit beliebten Opern für Kinder und eines der berühmten Musikstücke, die mit dem Konzentrationslager Theresienstadt verbunden sind.
Krása entstammte einem gemischt deutsch-tschechischen Elternhaus, studierte an der Deutschen Musikhochschule in Prag und wurde von seinem Mentor Zemlinsky in seinem Interesse an Mahler und dem frühen Schönberg ermutigt.
In den 1920ern beeinflusste ihn die französische Musik, insbesondere Werke von Debussy, Ravel, Les Six und Strawinsky. Krása reiste zu Studien an der Berliner Musikhochschule und nach Paris zu Roussel, wo er jedoch nur wenige Monate blieb.
Sein Lebensstil als Bohémien beeinträchtigte seine kompositorische Tätigkeit, daher schuf Krása nur wenige Werke. Zu seinen Erfolgen zählten eine von Koussevitzky in Boston gespielte Symphonie sowie die preisgekürte Oper Verlobung im Traum, die im Deutschen Theater in Prag von Szell dirigiert wurde. In Zusammenarbeit mit dem tschechischen Autor Adolf Hoffmeister
entstanden folgende Bühnenwerke wie Brundibár (1938), eine Kinderoper in eingängigem, an Volksmusik angelehntem Idiom.
Nach den Münchner Verträgen war Krása nicht in der Lage, vor der Deutschen Okkupation 1939 aus Prag zu flüchten und wurde 1942 als Jude nach Theresienstadt deportiert. In einer berarbeiteten Fassung erlebte Brundibár dort 55 Aufführungen; überliefert durch die berühmte Dokumentation auf einem Nazi-Propagandafilm, der anlässlich der Inspektion durch ein Komitee des Internationalen Roten Kreuzes gedreht wurde.
Zu den Kompositionen der letzten Lebensjahre gehören eine Ouvertüre für kleines Orchester und Drei Lieder für Bariton, Klarinette, Viola und Cello. Hans Krása wurde 1944 in Auschwitz ermordet.