

Jan Emanuel Abras
Argentinische Suite
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 4 2 3 1, timp, t.bells, perc(2), cel, str
Dauer: 14'
Instrumentierungsdetails:
1.Flöte
2.Flöte
1.Oboe
2.Oboe
1.Klarinette in B
2.Klarinette in B
1.Fagott
2.Fagott
1.Horn in F
2.Horn in F
3.Horn in F
4.Horn in F
1.Trompete in B
2.Trompete in B
Bassposaune
1.Posaune
2.Posaune
Tuba
Pauken
Röhrenglocken
Tam-Tam
Woodblock
Celesta
Violine I (12 Spieler)
Violine II (10 Spieler)
Viola (8 Spieler)
Violoncello (6 Spieler)
Kontrabass (4 Spieler)
Argentinische Suite
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Werkeinführung
Argentinische Suite (2001) verbindet Elemente der zweiten Wiener Schule mit Rhythmen traditioneller Tänze und Lieder aus Argentinien zu einem lebendigen Werk für Orchester. Während meiner Ausbildung in Komposition und Dirigieren an der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hörte ich 2001 von einem Komponistenwettbewerb der Franz Josef Reinl Stiftung und beschloss, daran teilzunehmen. Als europäischer Komponist klassischer Musik wollte ich Elemente der zweiten Wiener Schule, in der ich ausgebildet wurde, mit Erinnerungen an meine erste Reise nach Argentinien in meiner Jugend verbinden. Und um dies zu tun, entschied ich mich dafür, die Tradition fortzusetzen, Elemente der Volksmusik in die klassische Musik zu integrieren, die sich in Werken wie Brahms' Ungarischen Tänzen, Dvoráks Slawischen Tänzen, Bartóks Rumänischen Volkstänzen, Strawinskys Suite italienne (in Verbindung mit seiner Pulcinella), Kodálys Tänzen aus Galánta, Berios Folk Songs usw. widerspiegelt.
Als Ausgangspunkt analysierte ich die charakteristischen rhythmischen Muster und Strukturen von sechs argentinischen Tänzen und Liedern: Chacarera (ein lebhafter Paartanz, der Synkopen und vertikale Hemiolen verwendet), Baguala (ein langsames Lied, das von einer Rahmentrommel begleitet wird), Zamba (ein langsamer Paartanz mit ternärem Rhythmus), Carnavalito (ein lebhafter Kreistanz mit binärem Rhythmus), Huella (ein Paartanz mit gemäßigtem Tempo) und Malambo (ein Männertanz, der allein oder im Wettbewerb mit anderen getanzt wird). Während des Kompositionsprozesses der Argentinischen Suite habe ich die genannten rhythmischen Elemente überarbeitet und ihnen eine an der Zweiten Wiener Schule orientierte Tonorganisation gegeben, wodurch motivisches Material entstand. All dies war möglich, nachdem ich zahlreiche musikalische Quellen (Aufnahmen, Partituren, Bücher usw.) gesammelt und studiert hatte. Dabei habe ich mein Vorwissen über Tänze und Lieder aus aller Welt berücksichtigt, das ich seit meiner Kindheit von meiner Mutter, einer Soziologin und klassischen Pianistin, erhalten habe.
Mein Werk Argentinische Suite wurde in Wien beim Kompositionswettbewerb der Franz Josef Reinl-Stiftung mit dem 2. Reinl-Preis 2002 ausgezeichnet (Version für die Kategorie Kammerorchester/Kammerensemble/Kammermusik). Das meinen Eltern gewidmete Werk wurde am 7. Juni 2002 vom Tonkünstler-Ensemble unter der Leitung von Werner Hackl im Fanny-Hensel-Mendelssohn-Saal der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Rahmen der Verleihung des Reinl-Preises in Wien (Österreich) uraufgeführt. Die US-amerikanische Erstaufführung der Argentinischen Suite fand am 12. Oktober 2013 in Sacramento (Kalifornien) mit dem Camellia Symphony Orchestra unter der Leitung von Christian Baldini im Sacramento City College Performing Arts Center (Vereinigte Staaten) statt.
Dr. Jan Emanuel Abras, Ph.D. (geboren am 1. Februar 1975 in Stockholm, Schweden)