

Jehi Bahk
*26. Juni 1971
Werke von Jehi Bahk
Biographie
„Ein herausragender Musiker, der imstande ist seine musikalischen Visionen, die von seinem großen musikalischen Wissen und seinen Erfahrungen als Kammer- und Orchestermusiker ausgehen, durch klares, elegantes und ausdrucksstarkes Dirigieren zu vermitteln“ - Jorma Panula
Der Dirigent und Geiger Jehi Bahk ist ohne Frage ein Ausnahmemusiker, der sich nach einer internationalen Karriere als Primgeiger des renommierten Hugo Wolf Streichquartetts und als Konzertmeister in Korea bereits einen Namen als vielseitiger und inspirierender Dirigent machen konnte. Jehi Bahk wurde in Wien geboren und erhielt seine erste Ausbildung in Klavier, Violine, Komposition und Dirigieren im Alter von vier Jahren. Bereits als Fünfjähriger wurde er in die Klavier-Vorbereitungsklasse der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Wien aufgenommen und trat sowohl als Pianist als auch als Komponist öffentlich auf. Die Bunte schrieb damals: „Ein kleiner Wolferl aus Korea“.
Er hat sowohl einen Master in Violine der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er u.a. bei Michael Frischenschlager und Dora Schwarzberg studierte und einen Master in Orchesterdirigieren von der Korean National University of Arts, wo er bei Chiyong Chung, einem Schüler von Michael Gielen, studierte. Weitere Studien führten ihn zu Mentoren wie Jorma Panula, Kurt Masur und Riccardo Muti.
Mit dem von ihm mit gegründeten Hugo Wolf Quartett gewann er begehrte Preise wie z.B. den Sonderpreis der Wiener Philharmoniker, den Europäischen Kulturpreis für Kammermusik und den 1. Preis beim Internationalen Streichquartettwettbewerb in Cremona, der zur Nominierung bei „Rising Stars“ der European Concert Hall Organisation (ECHO) gipfelte, die ihn zu internationalen Konzertzentren wie z.B. die Carnegie Hall New York, Berliner Philharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Wigmore Hall London, Wiener Musikverein, Prag Rudolphinum, Cite de la Musique Paris, Symphony Hall Birmingham führte.
Anlässlich des 100. Todestages von Hugo Wolf arrangierte Jehi Bahk ausgewählte Lieder aus Wolfs „Italian Songbook“ für Gesang und Streichquartett (2003), welche im Wiener Musikverein uraufgeführt wurden. Er hat Werke von Z. Bargielski, F. Cerha, J. M. Staud, E. Urbanner und E. Wellesz in Auftrag gegeben und uraufgeführt.
Jehi Bahk war Konzertmeister bei mehreren koreanischen Orchestern wie z.B. dem Philharmonia Corea, des Prime Philharmonic Orchestra und des Seoul Philharmonic Orchestra. Er konzertierte mit Dirigenten wie Stephen Asbury, Andrey Boreyko, Myung-Whun Chung, Mikko Frank und Ion Marin. Als gefragter Gastkonzertmeister folgte er Einladungen von zahlreichen Orchestern.
Über die Musik
Die Texte der 46 Lieder aus Hugo Wolfs "Italienischem Liederbuch" (1. Band: 1890/91, 2. Band: 1896) stammen von Paul Heyses "Italienischem Liederbuch" (1860), welches eine Sammlung von Übersetzungen volkstümlicher Balladen, Totenklagen und Liedern ("rispetti") enthält. Die Vertonungen Wolfs sind fast ausschließlich Übertragungen von "rispetti", welche meist sechs- bis achtzeilige Lieder sind, in denen Liebende sich in spöttischer, galanter oder leidenschaftlicher Weise dem Partner oder andern Mitmenschen mitteilen.
Im Vergleich zum ersten Band ist erkennbar, dass der Klavierpart im zweiten Band komplexere polyphonische Strukturen aufweist, weswegen möglicherweise Hugo Wolf gegenüber Edwin Mayser einmal meinte, dass der zweite Band mehr absolute Musik enthielte als der erste und dass man vieles ebenso gut von einem Streichquartett spielen lassen könnte. Was auch immer Hugo Wolf zu dieser Aussage bewegt hat: Er hat einen kompositorischen Weg gefunden in diesen miniaturhaften Liedern mit einfachsten Mitteln ein Höchstmass an sublimen Ausdruck zu finden, einen Weg den später Anton von Webern auch zu seiner Schaffensmaxime erhoben hat.
Hugo Wolfs Aussage an Edwin Mayser und sein 100. Todestag (2003) waren für mich Anlaß eine Selektion von Liedern aus dem 2. Band für Singstimme und Streichquartett zu transkribieren. Wichtig war mir dabei möglichst nahe am originalen Notentext zu bleiben, gleichzeitig die polyphonen Strukturen transparenter hörbar zu machen und dass die Lieder in der neuen Klanggestalt eine noch konzentriertere Dramatik und lyrischere Dichte erhalten.