

Pierre-Henri Wicomb
*24. Oktober 1976
Werke von Pierre-Henri Wicomb
Biographie
Pierre-Henri Wicomb ist ein südafrikanischer Komponist, der in Kapstadt lebt. Er hat einen Master-Abschluss in Komposition an der Universität Kapstadt und ein Aufbaustudium am Königlichen Konservatorium in Den Haag, Niederlande, absolviert, wo er als einer der besten Studenten seines Jahrgangs abschloss. Zu den Ensembles und Solisten, mit denen Wicomb zusammengearbeitet hat, gehören das Asko-Ensemble, das Ensemble Reconsil, das Stockholm Saxophone Quartet, L'Instant Donne, Ums n Jip, Potage du Jour/InterZones, DissonArt, Ensemble Insomnia, X[iksa], Duo Axelsson Nilsson, Soren Hermansson und das Kwazulu-Natal Philharmonic Festival, um nur einige zu nennen. Wicombs Musik wurde u. a. auf dem Festival D'Automne, dem New York City Electronic Music Festival, der International Computer Music Conference (Utrecht), dem Festivalen for Svensk Konstmusik (Stockholm), dem Forum Wallis contemporary music festival (Leuk), dem Infecting the City Festival (Kapstadt) und dem Unyazi Electronic Music Festival (Kapstadt) aufgeführt.
Wicomb war Finalist des Miniatures-Projekts des griechischen Ensembles DissonArt, er war Preisträger bei Ablaze Records (USA), RMN Music (UK) und Finalist bei der Werkausschreibung "Ars Electronica" des Forum Wallis (Schweiz). Er hat sich erfolgreich für einige internationale Kompositionsstipendien beworben, darunter für das Visby International Composers Centre (VICC) und Pro Helvetia. Seine Musik wurde bei den Labels Leo Records, Orlando Records, MovieScore Media, Ablaze Records und RMN Music aufgenommen. Wicomb hat auch für TV und Film gearbeitet und Soundtracks für Projekte geschaffen, die auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam (Holland), dem South by SouthWest Festival (USA), dem Canneseries Festival (Frankreich) und dem Sitges Film Festival (Spanien) gezeigt wurden. Er ist außerdem Mitbegründer des Purpur Festivals, einer jährlichen Veranstaltung, bei der die Werke lokaler und internationaler Komponisten und Musiker vorgestellt werden. Als Performer ist er außerdem ein ambitionierter freier Improvisator und Mitglied des Africa Open Improvising Kollektivs. Derzeit arbeitet er im Rahmen seiner Doktorarbeit mit dem Schweizer Improvisationsduo Franziska Baumann und Christoph Baumann an der Realisierung einer experimentellen Kammeroper mit dem Titel Melody-Malady-Melody-Malady.
Über die Musik
Wicomb zeigte stets ein großes Interesse an Harmonie, das sich später mit philosophischen und theoretischen Ideen des Jazz vermischte und zu einer Musik reifte, die von einer "tonalen" Anziehungskraft beherrscht wird und kaum noch Spuren der oben genannten Stile aufweist. Seine Musik weist bei der ersten Begegnung ein improvisatorisches Furnier auf. Eine Vermischung und Verflechtung von Material und musikalischen Elementen, die beim ersten Hören oft die beabsichtigte musikalische Bewegung und Erzählung verschleiert. Seinem Stil liegt eine Faszination für die "Melodie" zugrunde, die seiner Meinung nach alle anderen Elemente linear aneinanderreiht; eine "dicke" Melodie, wie er sie nennt. Sein Musikstil ist eine Verschmelzung von theatralischen und psychoanalytischen Theorien, die alle von einer Affinität zur Heterophonie zeugen, die als geeignete Analogie zum Verständnis seiner musikalischen Welt dient. Seine Werke umfassen alles von Kompositionskooperationen mit [nicht geprobten] Zuhörern über Theater-/Filmmusik bis hin zu akustischer/elektroakustischer Kunstmusik.