

Ulf-Diether Soyka
*5. Juni 1954
Werke von Ulf-Diether Soyka
Biographie
Freischaffender Komponist in Wien seit 1983. Seit 2000 bis 2020 Dozent für Komposition und Musiktheorie an zwei Konservatorien in Wien, ab 2010 auch Gymnasiallehrer. Leiter eines Kirchenchores, Vorstandsmitglied im Österreichischen Komponistenbund (E-Musik), Fachvorträge an englischen und australischen Musik-Universitäten. Musikpublizistische Tätigkeit (Ö.Musikzeitschrift, Die Furche, Die Presse u. a.). Leitung von Musik-Symposien, Funktionen u. a. in AKM, ÖGZM und der Musik-Gewerkschaft. Referent der Wiener Sommerseminare für neue Musik. Gründete ein Ensemble für neue Musik. 1983 Ö. Staatsstipendiat für Komposition. Chorleiter und Dirigent (Erstaufführungen 1938 vertriebener Komponisten u.a.). Diplomstudien bei Friedrich Cerha (Komposition) und Otmar Suitner (Orchesterdirigieren), Lehramtsstudium für Musikerziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Dort 1979 bis 1981 Lehrbeauftragter. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Schulbesuch und Humanistische Matura in Wien.
Über die Musik
Ulf-Diether Soykas kompositorischen Stil beschrieb Werner Pelinka 1987 in der Kulturzeitschrift morgen: "Soykas Musik ist der Dodekaphonie verpflichtet, aber nicht der dogmatisch seriellen, sondern einer erweiterten zwölftönigen Schreibweise, welche vom melodischen und rhythmischen Einfall, vom Gefühl determiniert ist. Diese der „emotio“ verbundene Komponente bewirkt ein spontanes Verständnis beim Zuhörer, auch wenn dieser die von der „ratio“ geleiteten Strukturen und Details nicht zu verfolgen vermag. Seine Tonsprache ist abwechslungsreich, sowohl melodiös und klangschön als auch rhythmisch lebendig und kraftvoll“.[ Soyka erforschte – davon ausgehend – Zusammenhänge zwischen Diatonik, Chromatik und Mikrotonmusik und brachte seit 2007 mikrointervallische Kammermusikwerke zur Veröffentlichung, u. a. auch in seiner 2012 in Birmingham konzertant aufgeführten (sehr melodischen) Oper „Ninja“ (worin die Mikrotonalität einer "Hauptperson", dem Roboter Androido leitmotivisch zugeordnet ist.
Interkulturell mikrotonale und dodekaphon kadenzierende Musik
Der Komponist bevorzugt Life-Musik gegenüber Tonträgern. Von ganz einfach bis ganz kompliziert - alles ist möglich und stimmt zusammen: Musikalischer Stilwechsel als spezielles Interesse - auf der Basis vielfältiger musitheoretischer Analysen unterschiedlicher Musiktraditionen (ausgehend von Alban Bergs Zwölftonkadenz, welche die Basis für die befreiung des melodisch-rhytghmischen Einfalls darstellt). Musikalische Kontraste in den kurzen Kompositionen, Gestalten umfassender Formen, in denen Tonsprachen kontrastieren oder ineinander verwandelt werden können.
1. Klavierkonzert, CD 1987 (Dirigent Oliver v. Dohnanyi, Solistsin Alma Sauer), Streichorchestersuite für Göppingen (D) 1990, Ballett DAS IDOL für Stadttheater Klagenfurt 1990, 2. Klavierkonzert für Philharmonie Baku (Azerbaijan) 1993, „missa confort@mini Hofmusikkapelle Wien 2001, Oper „Leyla“ (Künstlerhaus) 2003, 2. Violinkonzert - Erstaufführungen in Australien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kuba, Norwegen u.a. - Dirigententätigkeit mit NÖ. Tonkünstlerorchester, Savaria Symphony Orchestra, Philharmonie Plovdiv u.a.