
*5. Dezember 1870
†18. Juli 1949
Der große tschechische Dirigent Václav Talich (1883-1961) pries Vítězslav Novák als den „größten Landschaftsmaler der tschechischen Musik.” Novák, der als Komponist äußerst ambitioniert begonnen hatte, ging dann bei Antonín Dvorák in die Lehre und fand zunächst zu einem gemäßigteren Stil von nationaler Tönung und außergewöhnlicher handwerklicher Meisterschaft. 1896 während eines Aufenthalts in der Walachei entzündete er sich für die Volksmusik seines Landes, was sich in vielen Kompositionen niederschlug. Seine große Zeit kam nach der Jahrhundertwende, als sein Name in Prag zum Symbol fortschrittlichen Komponierens avancierte. 1901 entstand mit In der Tatra op. 26 seine erfolgreichste symphonische Dichtung, der Von ewiger Sehnsucht op. 33 (1903-05), Toman und die Waldfee op. 40 (1906-07) und die tragische Ouvertüre Lady Godiva op. 41 (1907) folgten. Den krönenden Abschluss dieser Schaffensperiode, in welcher er die Geschicke der tschechischen Musik entscheidend mitbestimmte, bildeten zwei sehr umfangreiche Kompositionen: Der Sturm op. 42 und die gleich nach der Vollendung von Der Sturm entstandene fünfsätzige Tondichtung Pan op. 43 für Klavier solo (1910/orchestr. 1912).
Aus dem Vorwort der Repertoire Explorer Studienpartitur.