
Die Gründung der Universal-Edition (damals noch mit Bindestrich) im Jahr 1901 war eine Art „kulturpolitische Unabhängigkeitserklärung“. Man wollte schlicht und einfach dem Übergewicht des ausländischen Musikhandels in Wien einen heimischen Musikverlag entgegensetzen. Angeregt von einem Schwager von Johann Strauß, unterstützt von wichtigen Persönlichkeiten aus dem Bankenwesen und im Wiener Tagblatt angekündigt, setzte man das Vorhaben rasch um. Wien zählte damals als Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie mit seinen ca. zwei Millionen Einwohnern zu den größten Städten weltweit. Das k. k. Ministerium für Inneres bewilligte, ohne große Hürden zu errichten, die neue Aktiengesellschaft.